Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

22 später noch berichtet werden soll. Die Anbauflächen für Ackerfrüchte wurden erheblich vergrößert. Mangelhast war die Lederversorgung. Es war in dieser Zache von der Regierung mit einer böhmischen Fabrik wegen Ueberlassung von häuten und entsprechender Lieferung von Leder ein Abkommen getroffen worden, das aber viel zu wenig leistete und nicht günstig abschnitt. Besonders geltend machte sich auch der Mangel an Petroleum, wodurch sich in den mit elektrischem Licht nicht versorgten Gemeinden sowohl im Hause als auch im Stallbetriebe viele Schwierigkeiten ergaben. von hervorragender in das Versassungleben eingreifender Be- deutung war die von der Regierung eingebrachte Vorlage be- treffend das Landtagswahlrecht. Offenbar wollte der Regierungschef dem auch in unserem Ländchen immer fühlbarer Werdenden demokratischen Zuge entgegenkommen und nach den vorge- kommenen Differenzen wieder mehr vertrauen gewinnen. Unsere Verfassung die sich durch ihren freiheitlichen TharaKter auszeichnet und sich in den mehr als 5V Iahren ihres Bestehens bewährt hat, enthielt bis jetzt das auch in anderen Staaten übliche indirekte Wahlrecht, das sogenannte Wahlmännerwahlrecht. Die Regierungsvorlage, die auch einstimmig angenommen wurde, sieht nun das direkte Wahlrecht vor.^) Die Anzahl der Abgeordneten bleibt die nämliche: 15, wovon 5 vom Fürsten ernannt, 7 vom Dberlande und 5 vom Unterlande direkt gewählt werden. Die Wahlen sind geheim und gegen Miß- brauch mit Stimmzetteln werden die nötigen Maßregeln vorgesehen. Neu ist die Bestimmung, daß der Wähler mindestens ein halbes Iahr im Lande gewohnt haben muß. Ein vom Abg. Dr. Leck eingebrachter Gesetzesantrag betreffend die Konsortenwälder in T r i°e s e n b e r g wurde vom Land- tag 
angenommen 2"). Mit diesem Gesetze würde es möglich gemacht, die im Laufe der Zeit fast unentwirrbar gewordenen Eigentums- ansprüche an den sogenannten Konsortenwäldern zu ordnen. Zwei Regierungsvorlagen, welche den geänderten Ieitverhält- nissen Rechnung tragen wollten durch Erhöhung der Bezüge der L o. n d esf u n K t i onä r 
e 2<) und der Bezüge des stän- digen G e m e in d e ra t es-'«) wurden vom Landtage angenommen. -5) t. G. L, Nr. , lyls, Ges. v. II. 
Zänncr I9I». '°) k. G. B. Nr. z lyls, Ges. v. 21- 
Zänuer I9I8. 5. G. L. 
Nr. 2, Ges. 
v. 2l. Jänner I9I8. , L. G. R. 
Nr. 5, Ges. 
v. 2-j. Zänner I9I8.
	        

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