Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1920) (20)

— Z0 — in unser Land eingedrungen zu sein, denn die zwei Helme, die in Schaan gefunden worden sind, gehörten einer seiner Legionen an. Allenthalben im Lande und anch im Unterlande wurden römische Münzen gefunden. Der römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus berichtet vom Rheinstrom, der sich in tiefe und weit abstehende Ufer wühle, von dem Schauer der sumpfigen Wälder, von der zurückschreckenden Unwirtlichkeit des Klimas und von den trotzigen Burgen auf felsigen Höhen. Tiberius wurde später Kaiser (14 bis 37 nach Christus). Er erinnerte sich noch an die herrlichen Lärchenwälder Rntiens und ließ für seine Prachtbauten eine Menge solcher Stämme von 120 Fuß Länge nach Rom führen. 10000 Mann rönnscher Besatzung hielten Rätien in Gehorsam. Auf der Luziensteig ward eine feste Wehere gegen die anstürmenden Alemannen errichtet und eine starke Besatzung hinein gelegt. Daher der Name Silva Martis d. h. Wald des Kriegsgottes. Schöne Straßen wurden erbaut, von denen eine auch vom Rhein her dem Eschnerberg entlang nach Vorarlberg führte. Von den festen Mauern, die zwischen See und Hügel bei Mauren zum Schutze des Gebietes aufgeführt waren, hat das Dorf den Namen bekomme». Die Ebene von Ruggell wurde aus- gereutet und angebaut, daher der Name Roncaglia d. h. Reute. Der Name Eamprin ist auch römisch und bedeutet Rheinfeld (campus Reni). Römische Bauüberreste hat man in Nendeln, Schaan und Triefe!, gesunden. In Nendeln wurde eine römische Villa bloßgelegt, die die Wohnung eines ver- möglichen Mannes gewesen sein muß, weil sie sehr bequem eingerichtet war und man allerlei Schmucksachen dort fand. Auch ein Meilenstein aus römischer Zeit sei dort gefunden worden, der aber verschwunden ist. Er soll mit großen Buch- staben überschrieben gewesen sein. Schade, daß er verloren gegangen ist; er würde uns ohne Zweifel wichtige Nachricht aus der Römerzeit übermittelt haben. Jedenfalls beweist er, daß die Römerstraße dort durchgegangen ist; denn die Meilen- steine wurden an den Heeresstraßen errichtet. Auch viele Flur- namen stammen aus der römischen Zeit. Zur Zeit der Römerherrschaft kamen die ersten christ- lichen Elaubensboten in das Land, unter denen der.hl. Luzius der berühmteste war. ^ ,
	        

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