Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1920) (20)

- 54 - Rechnungs-Ausweis der Pfarrkirche mit Unterhaltung der 2 anderen Kirchen aus- dem Kirchenfond höchstens um 15VV Fl genommen werden tonnen, ist günstig ausgefallen. Man fing an, die Kirche zu demolieren, welches mit vieler Arbeit und Pulver geschah. Von der alten Kirche konnte man nichts für die neue Kirche brauchen außer die 3 Glocken Zuguß. Daß eine Kirche gebaut werden soll, war wohl von Wien aus festgesetzt; aber wie sie gebaut werden soll, war noch kein Bau- riß noch kein Bauplan oder Baukostenbeiträge bekannt. Die Obrigkeit fand sich öfter aus diesem Bauplatze ein; mit dem Feldmeßlische wurde dieser Bauplatz samt Umgebung in einer Charte bezeichnet, zur Planisierung öfters Ziele aus- gesteckt. Darnach wurde aus dem alten Dachstuhle der Kirche im Tobel ein großer Ofen Kalk gebrannt. Weiteres Bau- holz gefällt und gerüstet, so auch ein überaus großer Haufen Sägeblöcker vom Wald gezogen und aufgethürmt. Ferners Stein und Sand geführt. Endlich grundiert, viele IVOlZ Fuder Schutt verführt und planiert. Aber noch kein Bauriß, lein Bauplan! Viele Arbeiten und Kosten gingen dabei aus und es war wirklich eine Wirre. Die Gemeinde wurde wortleidig durch die lange Vertagung des Kirchenbaues. Ueber 2 Jahre blieb 'der Neubau der Pfarrkirche immer in statu quo. Wir waren verwaiste Pfarrkinder ohne Mutterkirche! Das Bau- holz samt Sägeblöcken sing an unbrauchbar' zu werden; ein Theil von Kalk hat sich aufgelöst, links und rechts wurde das Bauholz verschleppet und gestohlen; kurz, der Gemeinde er- wuchs durch diese Verzögerung ein bedeutender Schaden an. Selbst das Oberamt verwundert sich auf wiederholtes Schreiben über die so lange Vertagung, nicht mehr getrauend zu schrei- ben, wagte es der Pfarrer mit der Gemeinde zwei Mal Se. Durchlaucht bittliche Vorstellungen über den durch die längere Verzögerung daraus erwachsenden Schaden abzuwenden. Im Monat April 1341 ist der vom 26. März 1841 ddi. Bauplan mit Bauriß und Kostenaufschlag von Wien hiehergelcmgt. Geniacht ist er worden in Wien vom Herrn Baumeister und Architekt Wegmüller, wie eine Copie in der Eemeindelade zu sehen ist.
	        

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