Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1920) (20)

— 27 Mitte Juli des folgenden Jahres brachen die Franzose« wieder bei Trübbach über den Rhein. Die Oesterreicher räum- ten Liechtenstein und mußten Feldkirch aufgeben. Großen Schrecken verbreitete es bei den Leuten am Eschnerberg, daß 300 Mann aus ihren Gemeinden über den Rhein dieHaagerau ausreuten mußten, während die Franzosen in Sennwalv und Werdenberg standen. Ueberdies nahmen die Forderungen an Wein, Brot, Fleisch und Kleider kein Ende. „Armselig sah es in dieser Zeit in unserem Ländlein aus, daß es nicht zu be- schreiben ist," schrieb der Chronist Helbert. Das Kloster in Bendern erlitt nach amtlicher Schätzung einen Schaden von 
8438 sl. Es wurden 50 Scheffel Frucht, 3 Pferde und der gesainte Hausrat fortgeführt. Den Mönchen wurden sogar die Kleider vom Leibe gerissen; sie mußten Bauern- kleider anziehen und sich in einer Hütte verbergen, nachdem sie mehrmals Todesgefahr ausgestanden. In der Kirche nahmen die Franzosen das Ciborium aus dem 
Tabernakel, schüt- teten die Hostien aus und raubten die Gefäße und Kelche. In ähnlicher Weise wurde in den anderen Ortschaften gehaust. Im sog. Frieden von Lüneville ini Jahre 1801 wurden die Besitzungen des Klosters St. Luzi in Liechtenstein dein Fürsten von. Oranien zugeteilt. Von dort an waren die Patres nur noch fürstliche Verwalter der Benderer Güter und als anno 1322 Pfarrer P. Georg starb, waren Güter und Patronatsrecht in den Händen des österreich. Kaisers. Das Kloster St/ Luzi hatte zu existieren aufgehört, die letzten Patres starben in Bendern. Im Jahre 1835 wurde das Kloster Pfäfers ausgehoben und dann übernahm der Fürst das Patronatsrecht der Pfarrei Eschen. Die Pfarrpfründe von Mauren war im 13. Jahrh, an die Herren von Schellenberg, von diesen an einen Bürger in Feldkirch, im 14. Jahrh, an das dortige Johanniterhaus, von diesem i. I. 1610 an das- Kloster Weingarten, von diesem anno 1635 an die Stadt Feldkirch, von dieser im folgenden Jahre 1696 an das Kloster Ottobeuren gekommen. Als dieses Kloster von der bayrischen Regierung i. I. 1802 aufgehoben wurde, beraubte dieselbe Freimaurer-Regierung die Pfarr- 3^
	        

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