— 93 — 80 fl. R.-W. nach Eschen verkauft, der alte Dachstuhl zum Kalk- brennen verwendet. Schon war das Bauholz am Platze, 1000 Fuder Schutt weggeräumt — aber der Bauplan von Wien ließ zwei Jahre auf sich warten. Leider erfüllte sich hier nicht einmal das Sprichwort: „Gut Ding will Weile haben"; denn der Plan war durchaus verfehlt und da der Architekt von Anfang bis zu Ende des Baues nie da war, fiel die Ausführung noch schlechter aus als der Plan. So z. B. hätten nach dem Plane drei Treppen vor der Vorhalle der Kirche angebracht werden sollen, so daß die Kirche erhabener zu stehen gekommen wäre, was leider nicht aus- geführt wurde. Baumeister Jos. Anton Seger von Vaduz über- nahm den Bau für 9639 fl. R.-W. Da vom ursprünglichen Plan, auf den sich der Bauvertrag bezog, auf Wunsch der Gemeinde in manchen Punkten abgegangen wurde, kam es später zwischen Gemeinde, Baumeister und Oberamt zu einem Konflikt, der schließ- lich durch friedliche Verständigung beigelegt wurde. Die alten Glocken hatten nur 23 Centner gewogen. Von den drei neuen Glocken, die von Graßmayer in Feldkirch gegossen wurden, wiegt die größte (St. Gallusglocke) 34 Centner 47 Pfd., die mittlere (Rosenkranzglocke) 18 Centr. 30 Pfd., und die kleine (St. Martinsglocke) 10 Ctr. 63 Pfd. Sie kosteten samt Schiniede- arbeit (602 fl.) und Fracht von Feldkirch bis Triesen (57 fl.) 5084 fl. R.-W. Sie wurden durch Weihbischof Prllnster in Feld- kirch benediziert, am Andreastag 1842 in Prozession abgeholt und unter Feierlichkeit in den Thurm gehoben. Die neue Orgel von Saki in Disentis gebaut, kostete 1000 fl. Für den Hochaltar ') und die Kanzel wurden berechnet 600 fl. und für Kirchenstühle, Beichtstühle Dekoration, Schränke zc. zu- sammen 547 fl. Diese 1147 fl. bezahlte die fürstliche Domänen- verwaltung, während für Glocken und Orgel die Gemeinde ein- treten niußte. An die Barauslagen für den Kirchenbau leistete der Fürst im Ganzen 6000 fl., die Kirche 1500 fl., die Gemeinde ca. 6000 fl. Ueberdies hatte die Gemeinde auf dem Wege des Gemeindewerkes die Fuhren übernommen. Die Erstellung des Friedhofes war eben- ') Längst durch einen anderen ersetzt, der aber auch kein Kunst- werk ist.