Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 87 - Im Jahre 1786 machte Dominikus Banzer seine Schulstiftung, deren Interessen heute ca. 35 fl. betragen. In der Stiftungsurkunde ist die ausdrückliche Bestimmung enthalten, daß die Zinsen dieser Stiftung den armen Schulkindern zukommen sollen. Anno 1789 wurden die uralten Bittgänge nach Rankweil abgeschafft, bei denen schließlich mehr Unfug getrieben als ge- betet worden war. Am 11. September desselben Jahres starb Pfarrer Weno- weser im 70. Lebensjahre, nachdem er die Pfarrei fast 26 Jahre mit Eifer pastoriert hatte. Ihm folgte am 22. Dez. 1789 21) Josef Abbarth von Glurns in Tirol, der 4 Jahre Pfarrer am Triesenberg gewesen war. Unter diesem Pfarrer er- eignete sich das Seltene, daß in einem Jahre (1790) in hiesiger Pfarrei niemand starb, und im Jahre 1794 das ebenfalls Seltene, daß Quatrillinge geboren wurden, die jedoch alle vier nach erhaltener Taufe alsbald starben und zusammen begraben wurden. Pfarrer Abbarth starb in der Blüte seines Lebens, erst 36 Jahre alt am Typhus am 14. April 1794, nachdem er die Pfarrei, die um ihn trauerte, nur durch 
4^/2 Jahre verwaltet hatte. Am 22. Sept. desselben Jahres wurde als Pfarrer investiert 22) Wolfgang Benedikt Schmidt, Exfranziskaner aus dem aufgehobenen Kloster Viktorsberg. Er stammte aus Forchheim in Bayern und war, ehe er hierher kam, 13 Jahre Professor der Grammatik am Gymnasium in Feldkirch. In diesem gleichen Jahre gab die Gemeinde eine Gemeinds- teilung, das Neugut nämlich, aus. Obwohl der Pfarrer, dem bis- herigen Gebrauche zuwider, bei dieser Teilung übergangen ward, schenkte er doch, dem Beispiele seines Vorgängers Abbarth folgend, in Hinsicht auf die teuren Kriegszeiten den Leuten zwei Jahre den Zehnten davon. Pfarrer Schmidt verlebte in Triesen die schrecklichen Jahre des deutsch-französischen Krieges. Er selbst hat aus jener Zeit folgende Notizen hinterlassen: „1794 im Monat November kamen die ersten kaiserlichen Völker ins Liechtensteinische, den Rhein zu sperren und die Ausfuhr an Früchten, Vieh ?c. zu erschweren unter dem Sperrkommando; 1795 vermehrten sie sich und kamen
	        

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