Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

- 74 — abgegeben werden. Verschiedene Legate an Geld machte er a» einige Bruderschaften. Jin Pfarrhofe sollten bleiben Kornkästen, Schränke, die Schaffraity in der Küche, das Glashäuschen im Garten u. f. w. Die vorhandenen Bretter, Schindeln, das Brennholz, sowie die Fässer, Bütinen .und andere Torkelgeschirre sollen seinem Nach- folger billig überlassen werden. Endlich solle alljährlich im Februar für ihn ein Jahrtag mit 5 hl. Messen gehalten werden. Das Testa- ment wurde von Landammann Andreas Büchel von Balzers gesiegelt. Am 19. August 1692 präsentierte Graf Jakob Hannibal dem Fürstbischof den Magister 14) Johann Bürklin, der, wie es scheint, sich an den Kaiser gewendet hatte, da Graf Hannibal sozusagen unter Vogtei des Kaisers stand, der ihn auch im folgenden Jahre absetzte. Im September 1692 hatte Pfarrer Bürklin die Pfarrei angetreten. Von Dezember 1692 bis Februar 1693 scheint er krank oder ab- wesend gewesen zu sein. Von Septemper 1693 an erscheint seine Handschrift nicht mehr in den Pfarrbüchern. Ob er starb? oder wegzog? Keine Notiz vorhanden! Im Jänner 1694 erscheint als Pfarrer der Neffe des Pfarrers von Kriß, ein Bürger von Triesen, nämlich der schon erwähnte 15) Karl Christop horus Kindle, der dem Pfarrer von Kriß, seinem Oheim, als Vikar 10 Jahre lang in der Seel- sorge Aushilfe geleistet hatte. Dem Bischof präsentiert wurde er durch die kaiserliche Administration, unter der das Land stand, nachdem 1693 der Graf von Hohenems der Regierung entsetzt worden war. Am 13. Juli 1694 hielt Fürstbischof Ulrich VII. Firmung, und Visitation in Triesen. Bei dieser Gelegenheit wurden durch .den Pfarrer und die Gemeindevorsteher von Triesen und Triesen- berg Klagen vorgebracht gegen den damaligen Frühmesser Andreas Bayer wegen Saumsal iu Erfüllung seiner Obliegenheiten in Schule und Seelsorge. Der Angeklagte scheint die Gemeinde bald verlassen zu haben, denn 4 Jahre später finden wir Joh. Jakob Geyer (Gyr) als seinen Nachfolger. Damals war in allen Dörfern eine Menge Soldaten ein- quartiert, die für die Leute und nicht weniger für den Seelsorger eine große Last waren. Todesfälle gab es damals in der Pfarrei jährlich ca. 25.
	        

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