Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 23 - Am 26. Juli 1513 weihte der Weihbischof Stephon 0rcl. ?r. als Generalvikar des Bischofs Paulus Ziegler einen Altar auf der rechten Seite in det Kapelle, vielleicht zur Erinnerung an den 100-jährigen Bestand derselben. Die Kapelle hatte also von dort an zwei Altäre. Drei Jahre später wurde das alte Glöcklein gegossen, das nun schon bald 400 Jahre seinen lieblichen Silberklang über Triesen hin hat erschallen lassen, teilnehmend an mancher Freud, aber auch an manchem Leid. Wie manchem hat es schon das Geleite zum Grabe gegeben! Es trägt die Bilder des hl. Theodul, des hl. Wolfgang und der schmerzhaften Mutter. Ist diese Glocke vielleicht von St. Wolfgang hierhergekommen, nachdem jene Kapelle zerfallen war? Der Ueberlieferung zufolge haben ja die Schweizer das älteste Glöckchen aus der Marienkapelle geraubt und soll es jetzt noch überm Rhein in einem Thurme hängen und herüber läuten zu seinen Eigentümern. Die Familie Vierabend scheint ihren Lehenpflichten wieder nicht nachgekommen oder um 1550 ausgestorben zu sein. Wenig- stens gab in diesem Jahre der Vertreter des Klosters, ?. Georg Feuerstein, Pfarrer in Bendern l), mit Bewilligung des Abtes von Roggenburg, unter dem das Kloster St. Luzi stand, sämmt- liche Kapellengüter dem österreichischen Vogt auf Gutenberg: Balt- hasar von Ramschwag und seiner Gemahlin Ursula von Schlanders- berg zu Lehen. Drei Jahre nachher (15. Nov. 1553), da Georg Abt geworden war, verkaufte er die Lehengüter dem Balthasar von Ramschwag für 180 Pfd. Pfg., und dieser gab sie zweien Bürgern von Triesen (Hans Nigg und Hans Banzer) zu Lehen. Als Balthasar v. R. im Jahre 1586 starb, entstand zwischen seinen, Sohne Kaspar, welchem Abt Jakobus von Roggensburg den Besitz seiner Güter bestätigte, und den Erben der Lehenleute ein langwieriger Streit, der bis vor die Kammergerichte zu Rott- weil und Speyer gebracht wurde. Die Lehenleute wollten den Kaspar v. R. nicht als ihren Lehenherrn anerkennen, und dieser klagte jene der Vernachlässigung ihrer Pflichten, besonders bezüglich ') In der für das Kloster St. 
Luzi so schrecklichen Zeit der Refor- mation muhten die Patres in Bendern ihren Ausenthalt nehmen, 
wo sie die damals sehr ausgedehnte Pfarrei verwalteten. Auch die Aebtc residierten dort 
von ISS3-I636,
	        

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