Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 269 — Anno 1790 wurde die Schule von der Cooperatur getrennt. Jedes Kind bezahlte damals 56 kr. Schulgeld an den Lehrer, was in jeder Gemeinde 20—30 fl. ausmachte. Nur im Winter wurde Schule gehalten. Im Jahre 1809 erbaute ein Johann Beck ein neues Haus, in welchem er laut Bertrag das neue Lokal für die Schule zu errichten hatte. Die Schulstube ausgenommen, mußte er das ganze Gebäude vom Fundament bis über das Dach auf seine Kosten in bau- lichen Ehren erhalten, ebenso die Stiegen und Wege zur Schul- stube,' er mußte die Reinigung des Kamins und des Hauses be- sorgen. Nur das Inwendige der Schulstube, als Thüren, Fenster und Ofen unterhielt die Gemeinde. „Sollte durch eine Feuers- brunst oder aus anderer Ursache das Haus zugrunde gehen, so hat der Eigentümer desselben der Gemeinde wieder einen Platz unter diesem seinem Dach zu verschaffen, damit eine andere Schul- stubc wieder erstellt werden kann." Das Holz zum Einheizen im Schullokale hatte die Gemeinde zu beschaffen und zu spalten; auch für die Fensterläden hatte sie zu sorgen. — Da die Zahl der schulpflichtigen Kinder auf 150 gestiegen war, mußte im Jahre 1829 ein eigenes Schulhaus erbaut werden. Im Juli 1810 erfolgte die Teilung jenes Gebietes, welches zwischen Triesen und Triesenberg von diesen beiden Gemeinden gemeinsam benützt worden war. Es ist das Verdienst des thätigen Landvogts Schuppler diese Teilung veran- laßt, endgültig durchgeführt uud dadurch manchem Hader vorge- beugt zu haben. Im Jahre 1815 hatte das Rhein-Ueberwasser einigen Va- duzern an Feldfrüchtcn Schaden angerichtet. Da die Fahrlässigkeit der Triesner in Erstellung der Dämme schuld daran war, wurden sie von Amts wegen aufgefordert, sich mit den Vadnzern wegen Schadenersatz zu vereinbaren. Sie rührten sich aber nicht. Nun wurde durch zwei Männer: Richter Franz Anton Frick von Bal- zcrs und Richter Johann Büchel von Ruggell der Schaden geschätzt. Er belief sich ans 167 Viertel Grundbirnen und 50 Viertel Türken. Bezahlt wurde dafür 30 fl. 24. kr. Auch die Jahrhunderte lang gemeinsam benützte, prozesse- reichc Atzung auf Silva plana unter der Straße wurde endlich geteilt und damit ein schlimmer Zankapfel beseitigt. Schon
	        

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