— 263 - Hütten zurück. Generalmajor Bey vertrieb die Franzosen von Azmoos, erbeutete ö Kanonen und deckte den Bau einer Brücke, die bei Balzers über deu Rhein geschlagen wurde. Bald war die Eroberung Graubündens durch die Oester- reichs vollendet, und auch da? jenseitige Rheinufer von den Fran- zosen gesäubert. Allein nm 26. September wurden die vereinigten Russeu und Oesterreichs nn der Linth in einer überaus blutigen Schlnchr, in welcher auch Hotze ') siel, vollständig geschlagen und mußten in größter lliiordiiuiig sich über den Rhein zurückziehen- So hatten wir hier wieder starke Einquartierungen, während überm Rhein die Franzosen neuerdings Posto gefaßt hatten. Am 11. Ok- tober marschierte eine Abteilung Russen mit 1100 gesangcnen Franzosen (darunter General Lacour und 14 Offiziere) von Bünden her nach Feldkirch. Der russische General Suwarow hatte sie im Kanton Schwyz geschlagen und gefangen genommen und über die Berge eskortieren lassen. Aber schon am folgenden Tage kam das russische,Heer selbst mich, nachdem es nnter schrecklichen Leiden und Verlusten die Gebirge von Uri, Schwyz, Glarus und Bünden überstiegen hatte. Es marschierte ohne längeren Aufenthalt nach Feldkirch ab; General Jellachich hingegen blieb mit seinen Truppen in Liechtenstein. Damit die Luziensteig, im Falle, daß Bünden wieder in die Hände der Franzosen fallen sollte, bei dessen Wieder- eroberung kein so unbezwingbares Hindernis mehr sei, wurden die Schanzen am 20. Oktober durch Miuen in die Luft gesprengt. Die Knälle und das Geprassel waren fürchterlich: in Zeit von einer Stunde waren alle Werke verschüttet. '> Konrad Hotz war ein Schweizer von Geburt, trat mit 19 Jahren in deutschen Militärdienst,
dnrtte später in Rußland,
dann seit 1778 in der österreichischen Armee. Oft stand er in dichtem Kugelregen furchtlos und schwang sich durch sein
anerkanntes Feldhcrrntalent zum Freiherrn und Feldmarschalllieutenant empor. Es wurde ihm
viel verübelt, daß er dem Oberst St. Julien bei der ersten Attaiine auf die Luziensteig
nicht zu Hilse kam. Daß er ihn aus Eifersucht opfern wollte, ist offenbar unrichtig, da er deniselben sehr zugethan war und von
Begierde brannte, sein Heimat- land von
den Franzosen zu befreien. Vielmehr scheint er die Situation nicht
richtig beurteilt zu baben. I» der Schlacht
bei Zürich ward er ver- wundet nnd beim Beginn der Schlacht von Schänis, als er mit anderen Generalen sorglos nnf Recognoscierung auSritt,
von lauernden Franzosen überfallen nnd samt seiner Begleitung wehrlos niedergeschossen. Er liegt in Bregenz begraben.