Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 258 — gedrungenen Feind mit dem Bajonett zurück. Am folgenden Tage (Ostertag) ließ Massena den Rückzug teils über den Rhein, teils nach der Luziensteig antreten. 18 Tage hatte die Schreckensherr- schaft der Franzosen in unserem Lande gedauert, sie verließen das- selbe aber mit einem Verluste von 4000 Mann. Die Oesterreicher folgten ihnen auf dem Fuße und rückten in ihre früheren Stellungen bis Balzers hinauf wieder ein. Am jenseitigen Rheinufer stand der französische Wachtkordon. Am 29. April kamen größere Truppenmassen nach Vadnz, Triesen und Balzers. ̂) Es galt nämlich, die Luziensteig den Franzosen zu entreißen. Auf der Straße von Schaan bis Triesen und am Rhein stand die Rankweiler Milizkompagnie und die Hälfte der Feldkircher Schützenkompagnie. Ueberdies wurden 4 Kolonnen ge- bildet, die am 1. Mai die Luziensteig von vier verschiedenen Seiten angreifen sollten. Die erste sollte über die Nenzinger Alp auf die Maien- felder Alp vorrücken und von dort den Franzosen auf der Luzien- steig in den Rücken fallen. Eine zweite Abteilung mußte in der Nacht vom 30. April von Triesen aus die Alpe Lawena und von dort über Guscha die Höhen oberhalb der Steig erreichen und so letztere auf der rechten Flanke vom steilen Gebirge herab bedrohen. Anführer dieser Truppe, die aus einem Bataillon Regulären und Rankweiler und Sulzer Schützen bestand, war Major Guels. )̂ Die dritte Kolonne (1 Bataillon, 1 Eskadron) formierte sich auf der Straße bei St. Kntharinenbrunnen, um den Feind in seiner beinahe unangreifbaren Front nur zu beschäftigen. Anführer dieser Abteilung war General Jellachich, der Verteidiger von Feldkirch. Oberst St. Julien mit der vierten Kolonne 
(3̂/2 Bataillone) lagerte sich um 1 Uhr nachts auf den Ellwiesen und am Rhein, mit der Bestimmung, den Fiäscherberg zu nehmen, die Luziensteig vom Rhein her zu umgehen und sich hinter derselben mit der ersten Kolonne zu vereinigen. Die Schüsse der ersten Kolonne ') Hotze erhielt bedeutende Verstärkung aus Tirol. Mit dieser kam mich Oberst Graf Joseph St. Julien, welcher mit dieser Gegend wohl be- kannt war und der hauptsächlich den Plan zum Angriffe der Lnziensteig entworfen hatte. Hotze scheint sich diesen braven Offizier znr Mithilfe bei diesen, Unternehmen eigens erbeten zu haben. 2) Dieser fiel im September des gleichen Jahres bei Zürich.
	        

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