Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

Endlich und Siebentens: Hat man beederseits zu künftig desto genaueren Beobachtung der gegenwärtigen Traktaten zu ver- ordnen für nötig gefunden, daß, sofern sich eine von den ehrsamen Gemeinden dies- oder jenseits wider all besseres Hoffen soweit vergehen, nnd freventlich wider gegenwärtige Uebereinkommnuß handeln wurde, sie von Obrigkeitswegen nicht nur die widerrecht- lich unternommene Wuhrung vom Grunde aus auf eigene Kosten auszuheben, sondern auch nebst Erstattung der dem andern Theil hiedurch verursachten Kosten und Schaden zu Erlegung 100 Reichs- thaler Straf angehalten werden solle. Zu wessen genauer Voll- ziehung sich beederseits Obrigkeiten anmit die schleunigste Hilfe und Zwangsmittel wechselseitig zusichern. Dessen allem zu wahrer Urkund ?c. Geschehen zu Liechtenstein den 11. Nov. 1790. - Am 21. März 1791 wurde dieser Vertrag von den Obrigkeiten rati- fiziert. — Im Jahre 1794 gab die Gemeinde eine neue „Gemeinds- teilung" heraus, das „Neugut". Hiemit sind wir bereits zu den 
sog. Franzosen- zeiten herabgekommen und müssen nun die Kriegs- ereignisse jener überaus traurigen Periode schildern, sofern sie diese Gegend näher berühren und nicht schon an einer anderen Stelle dieser Schrift erwähnt sind. Die Jahre 1796, 1797 und 1798 hatten große Beschwer- nisse durch die starken Winterquartiere kaiserlicher Soldaten, durch die geforderten Schanzarbeiten und Kriegskontributionen gebracht. An der Luziensteig mußten Schanzen, dem ganzen Rhein entlang Wachthütten erstellt werden. Liechtenstein hatte sich verpflichtet, den Vorarlbergern gegen die Franzosen 120 und in beiden Aus- schüssen 240 Mann zu stellen. Da Graubünden sich geweigert hatte, der Einladung Frankreichs zum Anschlüsse an die neue hel- vetische Republik zu folgen, und deshalb ein Einfall der in der Schweiz stehenden französischen Armee bevorstand, war am 17. Okt. 1798 zu Chur mir dem österreich. General Auffenberg eine Ueber- einkunft getroffen worden, gemäß welcher Graubünden von öster- reichischen Truppen besetzt wurde. Zwei Tage später rückten 10 Bataillone Oesterreicher in Bünden ein uud besetzten die Luzien- steig. Gleichzeitig kamen die Franzosen in die nächste Nähe und besetzten das linke Rheinufer von Ragaz bis zum Bodensee. Die
	        

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