Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 250 — Sommer vorigen Jahres auf der Eidgenössischen Seite ergeben hat, und desselben Verwuhrung und Znrückleitung des Flusses iu seinen vorigen Rinnsal zwischen beeden ehrsamen Gemeinden Wartau und Triesen einige Anstünde und Streitigkeiten erhoben worden sind. So fanden sich zwar beederseits Obrigkeiten bemüssiget, sich dieser Sache anzunehmen. Es haben aber Sr. Hochfürstl. Durchlaucht auf ein von dem hohen Stand Zürich im Namen der acht alten des Sarganserlandes löbl. Regierenden Orten dahin erlassenes Schreiben dem hiesigen Oberamte aufgetragen, daß diese Anstünde zu Beibehaltung der bisherig guten Nachbarschaft und freundschaft- lichen Vernehmens in gütliche Wege eingeleitet und beigelegt werden sollen. Und da die Hochbelobt regierenden Stände ihrerseits die nemlichen Gesinnungen geheget, zu dem Ende den Herrn David Anton Stedelin des Hochlöbl. Raths zu Schweiß, und den H. Jakob Schindler des Hochlöbl. Raths zu Glarus als bevollmäch- tigte Ehrengesandte mit dem preiswürdigen Auftrage hiebei nichts als das beederseitig gemeine Beste zum Zwecke sür sich zu nehmen, anher abgeordnet haben, auch in Gefolg dessen zwischen beederseits Obrigkeiten auf den 19. des vorigen Monats die erste freundnach- barliche Zusammenkunft im PostHause zu Balzers angesetzet wurde. So hat sich das hiesige Oberamt dahin verfüget, und als kurz darauf die beeden Herren Ehrengesandten wie auch der Herr Joseph Anton Wiget, Landvogt zn Snrgans, und der Herr Samuel Blumer, Landvogt zu Werdenberg, welche von Hochbelobten Ständen ebensalls zu diesem Geschäft ernennet worden, dann beede Herren Landtschreiber von dorther desgleichen eingetroffen sind. So wurde daselbst die erste Unterredung gehalten. Am folgenden Tage aber find auch die Meinungen der beederseitigen Amtsangehörigen ver- nommen, sofort am 2l. die Unterredungen weiter fortgesetzt worden,- und nachdem man am 22. und 23. des Nemlichen, dann am 3., 5., 6., 8. und 9. dieses Monats mit Zuzug der Deputierten der beederseitigen Gemeinden an Ort und Stelle öftere Augenscheine eingenommen und alle Umstände reiflich überleget hatte: So ist endlich gestern-der einhellige Schluß gefasset nnd mit beederseitiger Zufriedenheit die Aussteckung der Hauptstellen der künftigen Wuhr- ungeu vorgenommen, zu Vermeidung all künftiger Anstünden und Irrungen aber heute gegenwärtig schriftliche Uebereinkommuuß errichtet worden.
	        

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