- 19 — den, dein Kloster St. Luzi zugehört und sogar einen eigenen Pfleger gehabt. Sie ist aber viel älter und lange vor 1414 er- baut worden; denn in der Ablaßurkunde vom Jahre 1415, von der hier sogleich Erwähnung geschehen wird, wird gesagt, die Ka- pelle sei mehrfacher Reparatur bedürftig, die nur durch freiwillige Almosen ermöglicht werden könne. Offenbar hat also das Kloster bald nachdem es in den Besitz seiner Güter zu Trie- fen gekommen war, bei seinem Hofe auch eine kleine Kapelle er- richtet. Dieselbe hatte ihren Platz über einem Kellergewölbe; denn von der ums Jahr 1415 vergrößerten Kapelle heißt es ausdrück- lich, es seien zwei'Keller unter ihr. Auch die jetzige Kapelle mußte 1653 auf diesen Kellern erbaut werden. Der Umstand, daß die Klosterherren von St. Luzi oft auf ihrem Hofe (das Haus ist erst bei Erbauung der Fabrik abgebrochen worden) Absteigequartier nahmen, die Pfarrkirche aber in weiter Entfernung oben stand, hat offenbar den Bau der Kapelle um das Jahr 1220 veranlaßt. Nach 200jährigem Bestände war sie baufällig geworden. Am 16. Nov. 1415 gewährten, wohl auf Bitten des Propstes Johann II., sechs Bischöse auf dem Concil zu Konstanz einen Ablaß von 240 Tagen für jene, welche zur notwendigen Restauration der Kapelle Almosen gaben oder sonst Hilfe leisteten. Bischof Johann III. von Chur bestätigte diesen Gnadenbrief und fügte auch selbst für die Wohlthäter der Kapelle einen Ablaß von 40 Tagen bei. Der oben erwähnte Klaus Brunner von Gurtenalp stellte' 1419 wieder einen Revers aus über das übrige zur Kapelle ge- hörige Lehen gut in Vrissulen, das nordwärts an das Gut Montfort stieß. Dafür zahlte er 7 Schillinge jährlichen Zins. Anstößer waren: Hans von Gurten und I. Reinacher. Heinz Mörli von Triefen und seine Ehefrau Elsbeth Mül- lerin verkauften im Jahre 1411 dem Knecht (Edelknecht) KlauS dem Stößen, Bürger zu Feldkirch, 1 Pfund und 6 Schilling Kon- stanzer Münz Feldkircher Währung jährlichen Zins ab folgenden Gütern i): Haus, Hof, Stadl, Hofraiti, Pünten, Garten, Jnfang zu Triefen in dem Dorf zwischen der alten und der neuen Straße >) D. h> sie nahmen von dem genannten Klaus Stoi; ein Kapital von Pfd. Ps. auf und versicherten dasselbe auf ihrem Anwesen, indem sie 1 Pfd. und 6 Schilling Pf. jährlichen ZinS bezahlten (- 1 fl. 9 kr. Süddemsche W.).