Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

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mehr zu thun haben, und gehen dan underen Markhen die Ehrendt gemeindt allein Triesen und Warthauw an." Am 20. Mai 1640 hat Jakob Sandholzer von und zu Zunderberg, Landvogt von Vaduz, auf vielfältiges Ersuchen der Gemeinde Triesen gestattet in Valüna einen vom Sturmwind umgeworfenen Wald auszustocken und Grasboden daraus zu machen, und zwar vom Kuhtrojen bis ins Waldboden Töbeli, von da oben hin in die Kreuztanne, von dieser hinauf bis an die Egg 
des Haidbodens. Als Stocklöse für die noch stehenden Tannen versprachen die Vertreter der Gemeinde: Antoni Bantzer und Kasper Nigg der Herrschaft auf Weihnächten 1647 zu zahlen 20 fl. und ebensoviel aus Georgi 1648. Im Februar 1647 erschienen die gefürchteten Schweden auch in diesen Dörfern und streiften bis Gutenberg. Alles sloh vor diesen 
entmenschten Horden in das Gebirge. Endlich zogen sie ab, nachdem sie eine Brandschatzung von 8000 Thalern aus den beiden Landschaften erpreßt und überdies gute Beute gemacht hatten. Die Landschaft war gänzlich verarmt. Die letzten Jahre waren wenig ergiebig gewesen und hatten kaum das zum Leben Notwendigste gebracht. Der Schwedenkrieg vollendete das Elend. Vielen wurde das Leben zur Last und den Tod hielt man für eine Gnade des Himmels. Mitten in der Not des Schwedenkrieges, am 2. März 1646, verkauften die Triesner an die Balzner abermals ein Stück Alp, nämlich das sogenannte eingewandete (— von Felswänden umgebene) Garsenzele ob ihrer Ochsenalp Wang gelegen für 
20 Pfund Pfenning (------ 22 st.) dieses kleine, auf der Westseite auf dem Sattel des Gebirgszuges gelagerte Gebiet war nach und nach für Rindvieh schwer zugänglich geworden. Die Triesner behielten sich vor, daß ihre „Gemaindt Oxen" jederzeit so oft es die Gelegenheit uud die Notdurft erfordert, auf dem Boden ob der Schafweid ruhen und lagern dürfen, und wann sie da geruhet haben, so sollen sie wiederumben ihrem Weg nach auf die eigene Waidgerechtigkeit getrieben werden, und auf der Balzner erkauften Gerechtigkeit kein Blumenbesuch oder Waidung haben. Auch die Triesenberger waren eifrig für Erweiterung ihres Alpgebietes thätig. Wir wollen ihre Erwerbungen aus dieser Zeit hier kurz erwähnen:
	        

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