Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 15 — der hl. König Ludwig, zur Linken die hl. Margaretha von An- tiochien mit dem Drachen, die Schutzheilige der Landleute. Die Gemälde auf der Vorderseite der beiden Altarflügel sind durch spätere Pfuschereien ersetzt worden; hingegen stammt das Gemälde auf der Rückseite der Flügel, das Maria Verkündigung darstellt, aus der Zeit der Erbauung des Altares um 1490. Der Altar ist wahrscheinlich von Jakob Rösch aus Ravensburg erbaut worden. Bischof Ortlieb von Brandts übertrug ihm auch die Erstellung des Hochaltars im Dome zu Chur. Die Kapelle war ursprünglich im gothischen Style erbaut, wie man an Thüren und Fenstern noch erkennen kann. Im Jahre 1494 stiftete mit Beihülse der Gemeinde Frei- herr Ludwig von Brandis, der von 1486 — 1507 die Grafschaft regierte, die Kaplaneipfründe zu St. Monierten und Bischof Hein- rich VI. von Chur bestätigte diese Stiftung. Das Kollaturrecht be- hielt sich der Stifter für sich und seine Nachkommen vor. Der Kaplan, der neben der Kapelle seine Wohnung hatte, sollte wöchent- lich nach Meinung des Stifters drei hl. Messen lesen, nämlich eine in St. Mamerten, eine in der Pfarrkirche und eine auf Masescha. Ueber- dies sollte er dem Pfarrer in allem beistehen, in der Pfarrkirche aushelfen und an den vier Heiligtagen, am Gallusfefte und an der Kirchweihe mit „Singen und Lesen" behülflich sein. „Am Samstag vor Sonnentag Cantate" 1500 präsentierte Ludwig von Brandis den „ehrsamen Hans Kindle" von Triefen, der ihn „demuthiklich" gebeten hatte, auf diese „fruemeß" zu St. Mamerten, die er und die „nachburschaft" zu Triefen vor einigen Jahren gegründet hatte. Der Freiherr habe dem genannten Kindle als „Lehensherr der frumeß" diese Pfründe „durch gottes willen von singens und läsens wegen als ein Lehen geliehen" und prä- sentierte ihn dem „hochwürdigen Fürst und gnädigen Herrn zuo Chur als seinem Bischofen" zur Bestätigung. Der ernannte Hans Kindle sei zwar „noch nit der Jahren vollkommen, solle und wolle sich aber in ungefährlich fünf Jahren zu der hailigen priesterlichen Ordnung schicken." Johannes Khündlin erscheint einige Zeit später unter dem Namen Frühmesser. Diese Pfründe blieb aber bald nach ihrer Stiftung ohn^ Kaplan und schon Pfarrer von Kriß schrieb im Jahre 1690,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.