Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 150 — kinderlos. Den H. von Sigberg (Burg in der Nähe der Frasmnzer Klause bei Feldkirch) nennt er in der Urkunde-von l-wl seinen Oheim. Die späteren Glieder dieser Familie scheinen sich zu Triesen umsomehr vom Kriegshandwerk ab- und der Landwirtschaft zuge- wandt zu haben, je mehr der Stern der Werdenberger Grafen sank. Der schon genannte Wilhelm, der mit einer Tochter des vaduzischen Ammannes Heinrich v. Unterwegen vermählt war, machte mich in Triesner Gemeindeangelegenheiten mit. Als im Jahre 1406 die Gemeinde einigen Wallisern nm Triesenberg den „Schädlers Boden" zu Lehen gab, war Wilhelm v. Richenstein der erste Vertreter der Triesner und Geschworner. Er starb um 1413. Sein Sohn Hans erhielt Anno 1413 und wieder Anno 1417 den ganzen Churer Zehnten zu Triesen als Lehen, wovon sein Vater Wilhelm viele Jahre die Hälfte besessen hatte. Die Familie hatte mit den Edlen von Braßbcrg um diese Zeit auch den Zehnten von Malans im Wartauischen von den Grafen von Toggenburg. Da der Triesner Zehent i. I. 1459 im Besitze eines Heinrich von Gutenberg war, dürfte die Annahme, daß damals das Ge- schlecht derer von Richenstein hier nicht mehr existierte, nicht un- begründet sein. Der Umstand, daß die von ^risun und die von Richenstein ritterbürtige Geschlechter waren, beweist, daß sie reich begütert waren; denn die Kosten, die ein Ritter zu bestreiten hatte, waren groß. Im Kriege mußte er sich selbst verköstigen und im Frieden stellte das Rittertum und das Ritterleben an seine Kasse große Anforderungen. Die Triesner Rittergeschlechter waren sehr wahrscheinlich Dienstmannen der schwäbischen Herzoge ^us dem Hause der Staufer gewesen, für die sie kämpften. Als diese im Untergehen waren, schlössen sie sich an die neuen Landesherren, die Grafen von Mont- fort-Werdenberg an, um ihre von den Herzogen er- haltenen Lehen sich zu sichern. Gewiß haben diese Edlen auch an den Feldzügen nach Italien und an den K-reuzzügen nach dem hl. Lande sich be- teiliget, an denen ja gerade der schwäbische Adel mit so großer Begeisterung teilnahm. Leider hat uns aber die Vorzeit ihre Namen und Thaten niclu überliefert. —
	        

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