— 132 — weitem nicht alle diese Geschlechter auch nur dem Namen nach mehr. Auch Ritter gab es im Herzogtum Schwaben (und Rätien) soviele, daß es das Ritterland genannt wurde. Die Kreuzzüge, die kaiserlichen Romfahrten, an denen der schwäbische Adel sich massen- haft beteiligte, sowie die inneren Kriege lichteten die Reihen des- selben außerordentlich. Selten dürfte aber ein Dorf so viele adelige Geschlechter urkundlich nachweisen können, wie Triesen. Es sind folgende: I. Die von l>isun. Auf der Burg ob Triesen, welche, sehr wahrscheinlich den Grafen von Montfort gehörte, saßen Edle, die sich von dieser Burg „von Irisun" genannt haben. Sie waren wohl Dienstmannen (Basallen) der genannten Grasen. Die Edlen von li
isun Ware» eine Seitenlinie z» den Ministerialen von Montfort, welche sich teils einfach „von Montfort", teils aber „Mar- schälle von Montfort" nannten. Diese Ministerialen behielten diese Bezeichnung bei auch nach der Teilung der Grafen von Montfort in verschiedene Linien, was darauf schlie- ßen läßt, daß sie Ministerialen des Wappen v.
-s>isun, Gesamthauses Montfort waren. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieses Geschlecht schon zu Montfort bei Werdenberg und zu Montfort bei Rankweil gesessen hatte, ehe die Grafen von Montfort die Burgen zu Feldkirch und Werdenberg erbnuten und bewohnte», und daß die ältesten Ministe- rialen dieses Namens, die man bisher nirgends unterzubringen wußte, diesem Geschlechte angehört haben. Ich erinnere z. B. an die Churer Bischöfe Dietmar (f 1070), Heinrich I. (f 1078) und Ulrich II. (f 109?), welche ausgezeichneten Männer Montforte, aber nicht Grafen von Montfort waren. Schon der romanische Name Montfort weist auf eine frühe Entstehung dieser Burgen hin. Die darauf saßen waren offenbar Vasallen der alten Grafen von Bregenz.