— 129 — In kirchlicher Hinsicht gehörten sie teils zur Pfarrei (Kilch- spil) Triesen, teils zu der von Schaan; Prafatscheng, Rotenboden, Fromholtshaus und Erble waren Schaan, das übrige Triesen zu- geteilt. Näheres darüber an anderen Stellen dieses Buches. VIII. z>er Griesner Aöet. Die erlauchtesten Adelsgeschlechter vermögen nicht ihre Ahnen und Abstammung vor das Jahr 1000 zurück zu verfolgen. Beim niederen Adel reichen urkundliche Nachrichten selten in die Zeit vor 1200 zurück, so daß Familien, welche ihre Existenz im 12. Jahrhundert nachweisen können, zu den allerältesten gehören. Vor dem Jahre 1100 erscheinen in den Urkunden fast nur die Taufnamen. Dann kam die Bezeichnung nach dem Wohn- sitz, ohne Rücksicht der Abstammung auf. Die Hofbenmten (Ministerialen) erscheinen noch im 13. Jahrhundert und bisweilen noch später nur mit dem Taufnamen und dem Amtstitel. Erst im 13. Jahrhundert wurde der Familienname bleibend. Bald »ach Karl dem Großen hatte der alte Heerbann,. d. h. die allge- meine Volksbewaffnung aufgehört und war das Heer der Haupt- sache nach aus Reitern, damals „Ritter" genannt, zusammen- gesetzt. Der Kriegsdienst war nicht mehr Sache der Grundeigen- tümer, sondern eine Pflicht der Lehen besitz er und wie die Lehen erblich wurde», so auch der Beruf zum Kriegshandwer'. In unserer Gegend waren die Grafen von Werdenberg die mäch- tigsten Lehengeber, und so waren auch die Lehenleute dieser Grafen zum Kriegsdienste für sie als Ritter verpflichtet. Oft dienten solche Ritter auch anderen Herren um hohen Sold, auf bestimmte Zeit. Sie kamen auch nicht allein, sondern sie hatten zwei oder drei berittene Diener bei sich, nämlich einen leichter gewaffneten Knecht und einen Knappen. Einen solchen Ritter mit seinen zwei oder drei Genossen zusammen, hieß man einen „Helm", später „Spies". So ein Ritter stak ganz in Eisen, nämlich in einem Panzer aus Eisenringen geflochten, der den ganzen Leib vom Kopfe an bis zu den Knien einhüllte. Auf dem Kopfe trug er einen eisernen Helm; auch das Gesicht war durch das eiserne Visir geschützt, das nur mit Oeffnungen für die Augen versehen war. Die Beine waren mit Beinschienen geschirmt. Ueber dem Panzer trng der 9