Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

- 123 — Sohn, von Gurtenalp „genannt die Walliser in Balbun".l) Es handelte sich um dieBenützung der Alpe Malbun, besonders des sog. Gamswaldes und wegen des Berges, Staviniel ge- nannt. Der Schiedsspruch des Amtmanns lautete: DieSchaaner geben den genannten 7 Wallisern ihre vorgenannten Güter zu einem rechten Erblehen, nämlich ihren Teil von 
Malbun, „den die Walliser vormals gehabt haben", Gams wald und Staviniel, um 8 Pfund Pfenning jährlichen Zins, welchen sie auf Martini den Kirchenpflegern des hl. Lauren- tius in Schaan zu entrichten hatten. Wo das die Walliser nicht thäten, so sollen diese Lehengüter wieder an die Schaaner zurück- fallen. Marken sind: Die erste March geht dem Zaun nach von dem Bach bis hinauf vor den Stuvil und von da aufwärts bis auf die Egge, wie der Zaun die Egge hinaufgeht bis in den Grat, die andere Murch neben dem Trojen, der nach Guschg geht. Und wenn derselbe Bach in die Ebene kommt, so market er gleich in den großen Bach. Von da ist es ihr beider Almeind bis in das Tüf-Tobel und sollen sie diese Almeind gemeinsam nießen. Den Gamswald und Staviniel sollen die Walliser auch nießen innerhalb der Marken mit Holz und Feld, mit Wunn und Weid, mit Acker und Wiesen, mit Wasen, mit Zwey, mit Bächen, mit Runsen und mit Fließendem bis auf den Brunnen, der liegt unter des Stoßen Stadel gegen Guschg zu, und dann aufwärts bis auf den Grat und von^ dem Brunnen hinab in den Bach, der da geheißen ist Saminnen. Von da sollen beide Parteien (die Schaaner und die Walliser) den Wald gemeinsam nießen bis an das Guschger Tobel, jedoch ohne zu schwenden oder zu reuten. Die Walliser sollen dieses Erblehen auch veräußern dürfen, mit Vorbehalt der Rechte der Schaaner. Letzteren wird auch im Not- falle das Recht der Schneeflucht in das Gut Gamswald vorbehalten. Den dabei angerichteten Schaden hatten vier Männer zu schätzen, von denen zwei aus dem Kilchspiel Schaan und zwei ') Balbun aus Vallbun> d. h. gutes Thal (vallis dona,). Stabil, Staviniel von stadils und st-Uzrilnm, d. h. Lagerplatz oder Standplatz, dann Stall,- daher Stafel und.Stafler, Mit dem deutschen Wort Staffel (Stiege) hat dieses nichts zu thun. Prademetz von 
pratc, 11NZ220, orstum msclium, d. h. die mittlere Wiese. 
Also alles Namen aus der roma- nischen Zeit, was eine Bewirtschaftung vor der Walliser Einwanderung beweist.
	        

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