Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 121 - Hörigen gegen Hilfeleistung in Waffen die Freiheit zu geben und die Leibeigenschaft in freie Unterthanenschaft zu verwandeln, oder ihren Grund und Boden ihren Eigenleuten um ein Billiges zu verkaufen. So bildeten sich nach und nach die heutigen Verhält- nisse heraus. Die Entlassung eines Leibeigenen aus dem Stande der Leib- eigenschaft und seine Erhebung in den Stand eines freien Mannes geschah durch eine Ceremonie, die darin bestand, daß ihm eine Silbermünze aus den Händen geschlagen wurde. Das Nähere über die Lehen zu Triesen ist schon gesagt worden. VII Die Walliser. Um das Jahr 1300, vielleicht schon um 1280, erfolgte die Besiedelung der den Kulm umgebenden Halden des Triesenberges durch die eingewanderten Walliser. Ihre Heimat war das Oberwallis vom Furkapaß bis Leuk. Sie gehörten zum ala- mannischen Volksstamme, wie das Volk, das sie hier in der Graf- schaft Vaduz antrafen. Allerdings brachten sie in ihrer Sprache viele charakteristische Eigentümlichkeiten mit, die sie, wie ihre einstigen Stammesgenossen im Wallis, bis auf den heutigen Tag zum größten Teile bewahrt haben und wodurch sie sich von den Leuten imThale auffallend unterscheiden. Doch gilt dies nur von den Wallisern am Triesenberg, die eine geschlossene Kolonie bildeten; während jene Walliser, die sich in den Thalgemeinden niederließen, und jene, welche nach und nach vom Berge herabzogen und sich unter die Thalbewohner mischten, auch die Sprache der Letzteren sich voll- kommen angewöhnten. So verrät die Sprache der Triesenberger heute noch ihre Herkunft aus dem Oberwallis; eine Ab- stammungsurkunde, die beweiskräftiger ist als eine auf Pergament. Ueber die Ursachen ihrer Auswanderung aus dem Wallis und ihrer Einwanderung in Churrätien sind die Ansichten der
	        

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