Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 117 — Wie in allen größeren Ortschaften, so stand auch (und sie steht heutzutage noch) im Dorfe, auf dem Hauptplatze zu Triesen eine Linde. Die Linde, die gegen 1000 Jahre alt werden kann Wei öer Linde zu Griefen. und unter ihrem schön gewölbten, honigduftenden Laubdache so viele Geschlechter vorüber ziehen sieht, war seit uralter Zeit der Lieb- lingsbäum des deutschen Volkes. Unter der Linde fanden die Ge- richtstage und die Volksversammlungen statt, unter ihr feierte die Gemeinde ihre heiteren Feste und erfreute die Jugend sich an ihren Spielen. Darum heißt es schon im Nibelungenliede: hat jeman ze fröuden muot, der soll keren ze der grüenen linden. Und der dem nachbarlichen Geschlechte der Freiherren von Sax angehörende Dominikanermönch und Dichter Heinrich v. Sax sang ums Jahr 1230: der doß (Lärm) wird groß, da wir zuo einander komen under der' linden von linden vil wol gemuot. die schar vil gar da sint, das hab ich vernomen, ir srölich singen, ir springen vil sanfte tuot.
	        

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