Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

— 73 — 1. Grasenberg. Diese Burg stand auf einem bewaldeten Bergvorsprung zwischen Mals und Luziensteig, auf der westlichen Seite des Wiesentales, das den romanischen Namen „Prat" hat. Das Gebiet um die Burg heißt „Valzigera" und liegt zwar politisch auf Bündnerterritorium, aber auf Boden, der Eigentum der Gemeinde Balzers ist. Auch die Ruine gehört den Balznern. Über die Trümmerreste der Burg schrieb mir der auf dem Gebiete der Burgenkunde bewanderte Herr Schlossermeister Anton Mooser aus Maienfeld folgendes: „Die circa 60 Meter lange Kuppe des Felsens war der ganzen Länge nach überbaut. Der noch stehende Mauerrest rührt vom Palas her; er ist 21 Meter lang, 6 Meter hoch und 1 Meter dick. Auf dem exponierten Südostrand stand bis auf die äußerste Kante des Felsens gebaut der Turm. Seine Trümmer überragen das noch stehende Mauerstück. Der größte Teil des Turmes stürzte in die Tiefe; noch ist ein ganz geringes Mauerstück aus der Felskante sichtbar. Dieser Turm dürfte seine Entstehung den Römern verdanken; er stand in der Wartlinie mit der speculg, auf der St. Luziensteig, wo jetzt der runde Turm steht. Der Einschnitt, welcher den Burgfelsen vom Fläscherberg trennt, war an der Nordwestausmündung durch eine Mauer abgeschlossen, von der noch Reste vorhanden sind. Jedenfalls führte die uralte Straße unter dem Burgfelsen durch". Soviel Herrn Moosers dankenswerte Mitteilung. Der Herr Architekt Egon Rheinberger, Besitzer und Restaurator der Burg Guten- berg untersuchte die Ruinen ebenfalls. Er fügte dem eben Gesagten noch folgendes bei: „Der ganze Bau dieser Burg ist ganz genau deni der „Wartau" gleich. Der Turm stand nicht für sich allein, sondern bildete mit dem Palas ein Gebäude wie bei der Burg Wartau. Selbst das Mauerwerk und die Schichtung sind vollkommen dieselben. Der Zugang war von Süden, von der Steigseite her." Die Burg Grasenberg ist offenbar schon frühe"gebrochen worden, sie war auch zur Verteidigung an wenig sicherer Stelle erbaut. Der Zerfall, der schon im Mittelalter eingetreten sein muß, und der Umstand, daß das Volk die Grafenberg das
	        

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