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monopolisierende Privilegien erschwert sein. Von der Mühlzwangsablösung und dem Novalzehnten erkläre er die Verpflichteten vom ersten
Mai dieses Jahres an unentgeltlich frei.
Die Zoll- und
Weggcldgefälle sollen für immer ein bleibendes Staatseinkommen werden. Die den Besitz belastenden Naturalleistungen, namentlich Frohnden und Zehnten, werden gegen billig zu ermittelnde Entschädigungen ablöslich erklärt. Der Erlaß schließt mit den Worten:
„Gott segne das Land und lasse mich und die Vertreter des Volkes die Mittel erkennen, dessen bleibendes Gedeihen zu fördern". Am 16. April sprachen die Vorsteher und Ausschüsse mit Bezugnahme auf den ge- schilderten fürstlichen Erlaß den Dank des Landes aus für die
väterliche Fürsorge, zugleich aber auch das Bedauern, daß einige Bitten ihrer Eingabe vom 24. März mit Stillschweigen übergangen
worden seien, namentlich der unentgeltliche Nachlaß aller Feudallasten und die Freigebung der Jagd
und Fischerei Zum Schluß wird lebhaft bedauert, daß sich am 15. April dieses Jahres Jünglinge von 16 bis 13 Jahren hinreißen ließen, den Beamten Langer, der „dem Vernehmen nach die Knabenschaft reizte und kränkte", an die Landesgrenze zu schaffen, jedoch ohne weitere Jnsultierung. Der Austritt sei so rasch vor sich gegangen, daß die Vorsteher und besonnenen Bürger es
beim besten Willen nicht verhindern konnten. Am 17. April erließ
der Präsident der engeren Landes- ausschüsse Dr. Carl Schädler einen Aufruf an die Bevölkerung zur Bildung eines Sicherheitsausschusses. Es sei notwendig, gegen allsällige in dieser Zeit mögliche Unordnungen Vor- sicherungen zu treffen, um die öffentliche Ordnung
zu schützen. In jeder
Gemeinde seien zu diesem Zwecke auf je hundert Einwohner wenigstens fünf Mann zu wählen, welche unter der Oberleitung des Vorstehers den Eemeinde-Sicherheitsaus- schuß bilden und nötigenfalls einzuschreiten hätten. Zum Schlüsse wird mit Rücksicht auf die wohlwollenden entgegen- kommenden Absichten
des Fürsten zu einem ruhigen
und fried- lichen Verhalten ermahnt. — Der unangenehme Vorfall wegen des Beamten Langer hatte
den Fürsten, wie aus seinem Reskripte vom 28. April zu ersehen ist, tief verletzt, weshalb der Präsident der Ausschüsse die
Regierung ersuchte, den wirk-