Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

— 27 — ^ Im Jahre 1333 verließ Pokornn seine Amtsstelle. Den Posten des Landvogtes verlieh 
nun Fürst Johann dem Michael Menzinger, einem Sohne des im Jahre 1303 pen- sionierten Landvogtes Franz Taver Menzinger. Der neue Landvogt trat sein Amt am 7. September 1833 an, ihm war im Lande eine lange Dienstzeit bis 
zum Herbst 1361 beschieden. Im Jahre 1836 starb Fürst Johann I. hochbetagt. Während seiner Negierungszeit wurden an Stelle der auf- gehobenen alten Verfassung dem damaligen Zeitgeiste folgend immer mehr polizeistaatliche Einrichtungen eingeführt. Ein wirklicher Aufschwung des Landes konnte nach den großen Kriegsschäden und bei der vorhandenen Verarmung, welche durch Elementarereignisse noch gesteigert worden war, und bei der Abgeschlossenheit vom Verkehr nicht wohl aufkommen. Etwas günstiger gestalten sich mit der Zeit die Verhältnisse unier der Regierung seines Sohnes Fürst Alois II., der sich persönlich sehr um das Wohl seiner Untertanen bekümmerte. Schon im Jahre 1836 fand die Einführung eines Waisenamtes statt und im Jahre 1345 folgte die Gründung des landschciftl. Armenfondes. Anläßlich der im Jahre 1839 erfolgten Auf- Hebung des Klosters Psäfers, welches durch Jahrhunderte die Pfarrei Eschen besorgt hatte, fanden zwischen unserer Regierung und jener des Kantons St. Gallen lange Verhandlungen statt, wlbei auch der Fürst persönlich wiederholt intervenierte. Die Angelegenheit wurde schließlich zu beiderseitiger Befriedigung ausgetragen^). Die Rheinbauten, von jeher ein Schmerzenskind des Landes erfuhren im Jahre 1837 eine neue Regelung. Bisher hatten zumeist die Gemeinden auf beiden Rheinseiten nach eigenem Ermessen ihre Schutzbauten ausgeführt. Das führte recht häufig zu Wuhrstreitigkeiten, welche besonders durch Erstellung sogenannter „Wurfwuhre", auch „Schupf- wuhre" genannt, und die dadurch geänderte Richtung des Wassers zum Nachteile des gegenüberliegenden Ufers ent- standen waren. Eine große Anzahl von Wuhrbriesen, die sich in den Archiven der beiderseitigen Rheingemeinden noch vor- >) Vgl. das Nähcrc in »icincr Arbeit: Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Eschen". Im XVII. Jahrbuch 1317, S. 25 fs. 2*
	        

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