— 16 — Feldkirch das Hauptgefecht statt, in welchem einige wenige österreichische Bataillone und ein
paar tausend Mann Land stürm der
mehrfachen französischen Uebermacht heldenhaft
wider- standen und den Feind zurücktrieben. Mitte Mai
kamen österr. Truppen ins Land, um
den Franzosen die Luziensteig zu entreißen, was auch gelang und
die Franzosen zum Abzug nötigte. Im Oktober zog der russische General Suwarow mit seinem Heere von Eraubünden her durch das Land, hielt sich aber glücklicherweise nicht lange hier auf. Im Juli 1800 erschienen
die Franzosen noch einmal im Lande und zogen von Balzers über Nendeln
auf Feldkirch zu, das sich diesmal ergeben mußte. Diese Jahre hatten unsägliches Elend gebracht, die Wohnungen waren ausgeplündert, die Ställe beinahe leer, Geld fehlte gänzlich und dazu kamen noch die fortwährenden Einquartierungen von Truppen. Der Schaden, den das kaum 6000 Einwohner zählende ärmliche Land nur in den Jahren 1794 bis 1302 erleiden mußte, belief sich nach amtlicher Schätzung reichlich auf eine Million Gulden^). In dieser Zeitperiode vollzogen sich
auch zumeist die Ver- teilungen von Eemeindegründen und
Wäldern zwischen den Gemeinden Eschen und Eamprin (1794 und 1310); Vaduz und Schaan (1797 und 1810); Triesenberg und Triesen (1310); Balzers und Fläsch (1313 und 1816).2. Nach
dem Fürsten Alois I., der im Jahre 1805 kinderlos gestorben war,
trat dessen Bruder Fürst Johann I. die Regierung an. Im Jahre 1806 wurde der Rheinbund gegründet und
das deutsche Reich aufgelöst.
Auch unser Land, das bis dahin dem Deutschen Reiche angehört hatte, wurde ohne Mitwirkung
des Fürsten diesem Bunde angeschlossen und war ') Vergleiche Geschichte der Psarrci Triesen vou I. B. Büchel. II. Jahrb. 1902 S. 253 fs. und die Schilderung der Frnnzosen-Kriege in Kaisers Geschichte des Fürstentums Liechtenstein. -) Vgl. in die von mir herausgcgebeucu Regesten liechtensteinischer Urkunden VII. Jährlich. Reg.-Rr. 285, 288, 295—300, 304, 305, 31«!, 327 S. 155 u. sf.