Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1917) (17)

Die Geschichte der Pfarrei Eschen bietet manches Interessante besonders durch ihre Beziehungen zu den Herren vvn Schellen- berg und zum Kloster Pfäfers. Wie es im Jahrzeitbuch der Psarrci Eschen') mitgeteilt wird, ivnrde die Pfarrei Eschen nach urkundlichen Andeutungen, welche sich im Archive Pfäfers finden, schon im 9. oder 10. Jahrhundert, vielleicht noch früher von frommen Leuten, besonders vvn den Edlen von Scheltenberg gestiftet und mit Gütern und Zehn- ten ausgestattet »ach damaliger Sitte irgend einem Kloster ver- gabt. So finden wir nach vvu Arx') Bd. I S. 145, daß die Grafen von Lenzburg, besonders Graf Ulrich das von ihnen zu Schännis erbaute Kloster des hl. Sebastian, in welchem damals unter der Äbtissin Adelheid nebst den Klosterfrauen auch einige Priester wohnten, mit schönen StiftnngSgütern, nnter vielen an- dern auch zu Esche», Benderu, Gözis, Tosters, Ncmkiveil usw. versaheu, und sie im Jahre 1045 von Kaiser Heinrich UI. dem- selben bestätigen ließen. Nachhin kam der Hof Eschen, vermutlich mit Kirchensatz und Zehentcn an das Stift St. Gallen. Durch Not und Schulden gezwungen versetzte es denselben nm eine ge- wisse Summe Geldes. Als es sich politisch und ökonomisch wieder aufzuraffen begann, löste im Jahre 1244 der Probst Burkard nach Verabredung mit seinem Abte Wolta von Trautburg aus seinen Ersparnissen zum voraus deu Hof „Escheuz" zurück und verbesserte mit dessen Einkünften den Konventherreu ihre Pfründen (v. Arx 1. 358). Später 1276 verkaufte Abt Numo von St. Gallen dem Kloster Psäfers das Dorf Eschenz im Walgau (v. Arx 1. 382). Daraufhin scheinen die Edlen von Schcllenberg in freund- schaftliche Verhältnisse mit Pfäfers getreten zu sei». Denn im Jahre 1305-') hat L^viZörus inilsZ äs LoKsIIsnIisrZ seine Kurie zu Maureu im Oberdorf mit allen daran hängenden Rechten dem Gotteshaus Pfäfers vergabt. Im Jahre 1319 bekleidete Heinrich Das Jahrzcitbuch befindet sich im Eschncr Pfarrarchiv. ') v. Arx Mesons O. S. B., schweizer. 
Geschichtsforscher (1755—1833). Er 
trat 1774 in das Kloster St. Gallen und ward nach dessen 
Aushebung 1813 Regens des Priesterseminars 
und 1827 Stiftsbibliothekar. Er gab in deu Mou. Genua», 
die st. gallischen Geschichtsqncllen heraus und schrieb die „Geschichte des Kantons St. 
Gallen". (3 Bde. 1810/13.) °) Jahrbuch VII. Band. Biichel, Geschichte der Herren von Schellen- berg. 
S. 55.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.