Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1917) (17)

— 19 — Rhein nahm damals einen anderen Weg als henlc, und die spätere Grafschaft Sargans reichte noch ein Stück über das jetzige rechte Rheinufer herüber. Ein Stück des heutigen Balzncr Feldes ge- hörte also nach wahrscheinlich nach GrvßmclS. Daß der Name MelS von zwei Orten gebraucht wurde, die jetzt durch den Rhein getrennt sind, wird nicht zufällig gewesen sein. Wie schon erwähnt, ging ein Rheinarm in alter Zeit nahe an Kleinmels vorbei. Noch ans dem 15. Jahrhundert heißt es von einem Acker, er liege „unter dem Stein am Wuhre". Das Gebiet „unter dem Stein", wie es heute noch heißt, liegt aber ganz nahe am westlichen Ende vom Dorse Kleinmels. Wenn also dort einmal ein Wuhr war, muß der Rhein nahe am Dorfe vorbei gegangen seiu. Möglich ist, daß zwischen den Nheinarmen Inseln waren, die teils zu Kleinmels, teils zn Großmels gehörte!?. Eine Beschreibung der Grafschaft SarganS vvn Ägydius Tschudi gibt an, die Ostgrenze sei gegangen vom Ellhornspitz, „derselb berg ligt ob dem Dorf ze kleinen Mciis, und dcinnethin von dein Ällbcrgspitz die schnurrichti entzwüschcnd hinab gegen dem Kilchcnspitz ze Bendern zn sehen".') Bvin Hofe Meilis heißt es dann im Urbar, er schane gegen das Kloster, das Pfäfcr? genannt werde. Anch dies weist ans Großmels hin. Vom Hofe MeiliS ist endlich anch gesagt, er sei ein Lehen des Adamar gewesen. Ein rätischer Edler namens Adam war schon um das Jahr 900 Besitzer von Gütern zu Mels, die ihm im Jahre 949 wieder zurück gegeben wurden, nachdem sie ihm im Jahre 938 entzogen wvrden waren. Offenbar ist Adam und Adamar dieselbe Persönlichkeit und dieses MelS, das später an da? Kloster Einsiedeln kam, ist MelS bei Sargans. Auffallend ist, 
daß es vvn den beiden Kirchen in Balzers heißt, sie beziehen den Zehnten vom Hofe, nicht, 
wie eS sonst ge- wöhnlich heißt, vvm Dorfe. Das. läßt darauf schließen, daß diese Kirchen damals noch nicht Pfarrkirchen, sondern nur Hofkapellen innren nnd die beiden Geistlichen nur für die Angehörigen des HofeS angestellt waren. ') Aus dem handschriftlichen Nachlaß Tschudis v. I. 1SW. Mitgeteilt durch den bekannten östcrr. Historiker Jos. v. Bergmann an den damaligen Hofkaplan Fel) in Vaduz.
	        

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