Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1917) (17)

Wir Graf Rudolf v. Montfvrt, Herr zu Feldkirch und Pfleger des Gotteshauses Zu Chnr, tuu kuud und bekennen öffentlich mit diesem Brief allen denen, die ihn ansehen oder lesen hören, daß wir angesehen haben die treuen Dienste, die uns der Domprvpst, der Dekan und die Chorherren des ganzen Kapitels am Dome Zu Chur viele Zeit getreulich getan haben und auch iu künftigen Zeiten uns und unseren Nachkommen tun können, nnd dieser Dienste wegen nnd besonder? wegen Gott nnd um unseres, uuscrcS BaterS, uuserer Mutter und aller unserer Voreltern Seelenheiles willen haben wir dem vorgenannten Dompropst, dein Dekan und dem ganzen Kapitel an dem Dom zn Chnr nnd allen ihren Nach- folgern als rechtes Eigentum gegeben den Kirchensatz (Patrvnats- recht) uud die Kirche zu Schaau, die geweiht ist zu Ehren des guten Herren St, LaurentinS und anderer Heiligen Gottes, welche Kirche und Kirchensatz unS bisher von Lehenschaft zugehört hat uud wir und unsere Vorgänger bisher besessen nnd verliehen haben, nnd uns jetzt auch lcdig (frei) geworden ist von Klaus dem Ganser, der die Kirche und den Kirchcnsatz bisher von uns gehabt hat. Die genannte Kirche und deu Kirchensatz zu Schaau mit allen Rechten, Nutzen und Gewohnheiten und mit aller Zubehör uud Lehcnschast haben wir den obgenannten Herren nnd ihren Nachfolgern zum rechten Eigentum gegeben, also daß sie und ihre Nachfolger dieselben vvn min an ewiglich verleihen, besetzen nnd entsetzen sollen, wie es ihnen am nützlichsten scheint, wie sie auch auderu ihre Kirchen verleihen und besetzen. Darin sollen wir und unsern .Nachkommen sie in keiner Weise beirren. U. s. w. Der Bries wurde ausgestellt im Jahre 1386 am 30. April und besiegelt uom Aussteller selbst uud dem Bischof Johann II. von Chnr. (Mohr Codex Diplom. B. IV, S, 121 und ff.) Da bei diesem Herrenhof von Weinbergen nicht die Rede ist, können wir daraus schließen, daß im 9. Jahrhundert in Schaan .und Vaduz noch keine Weinberge bestanden haben. Den Verkehr über den Rhein vermittelte die Fähre mit einem herrschaftlichen Schiffe (nki-vis clominieÄ). Für Benutzung desselben entrichtete jede Person aus 7 Dörferu einen Denar (Pfen- ning) jährlich. Zu diesen 7 .Dörfern dürften Schaan (mit Vadnz), Triefe», Sevelen, NäfiS, Buchs, Grabs und RanS gehört haben.
	        

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