Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1915) (15)

- 97 — und der Erlös an die Kosten verwendet werden. Als der Prior entgegnete, der alte Pfarrhof gehöre dem Kloster allein, erwiderte der Landvogt, dann möge das Kloster anch den neuen Pfarrhof allein erbauen. Dann einigte man sich wieder, das Dach soll noch vor Winter erstellt werden nnd das Kloster werde die Schindeln liefern. Dies Angebot nahm aber der Prior später wieder zurück. Das Priorat hatte einige Güter in Liechtenstein verkauft- Der österreichische Vogteiverwalter Gugger verlangte nun vom Landvogt, daß er den Käufern verbiete, die Kaufsumme dem Kloster zu bezahlen. Eine nächste Konferenz werde wohl die Frage wegen Ankauf des klösterliche« Zehnten durch den Fürsten in Fluß bringen, was dem Streite ein Ende machen würde. Die Konferenz blieb aus. So kam das Jahr 1783. Noch war nichts geschehen! Der Abt gab wieder das erste Lebenszeichen. Das alte Haus sei Eigen- tum des Priorates gewesen, schrieb er an den Bischof; doch könne mit dem Bau des neuen Hauses begonnen werden, wozu schon des Klosters Zimmermeister sich in Manren befinde. Das Haus soll auf einen andern Platz gestellt werden. Einen Monat später teilte der Abt dem Bischof mit, sein Zimmermeister habe berichtet, es bedürfe keines neuen Baues; mit höchstens 400 sl könne das alte Haus auf viele Zeiten hinaus dauerhaft repariert werden. Da damit der Streit wegen des alten Hauses beseitigt würde, wäre der Abt mit diesem Vorschlag einverstanden. Der Bischof berichtete das nach Wien. Vom neuen Fürsten Karl kam zu Ende des Jahres an den Bischof die Mitteilung, man habe Vaduz augewieseu, die Arbeiten sofort zu beginnen. Der Abt schickte als Vorschuß 200 fl an den Prior, befahl seinem Zimmermeister einen Plan zu entwerfen nnd bat den Bischof, einen Banmeister zu bestimmen. Der Zimmermeister sollte mit Vaduzer Bauver- ständigen eiuen Plan für Reparatur entwerfen. Noch im No- vember 1784 ersuchte der Abt den Dekan Frewis in Vaduz, die Sache zu betreiben- Aber es verging das Jahr 1785 und kam 1786! Noch nichts! Auf eine Erinnerung des Bischofs erwiderte der Abt, er habe schou längst 200 fl an den Prior und schon zweimal seinen Zimmermeister nach Mauren geschickt. Er sei also an der- Verzögerung unschuldig. Das Oberamt dagegen schrieb dem Bischof: Wenn das Kloster das Bauholz liefere, liefere das Oberamt Ziegel und Kalk. Der Erlös vom alten Hause soll an die Baukosten verwendet werden. Das Oberamt habe einen Ban- riß machen lassen. Der Neubau koste 1680 fl, die Reparatur des alteu Hauses 1100 sl. Wenn das Kloster die Arbeit einem hiesigen Baumeister übergeben wolle, könne die Arbeit beginnen. Darauf befahl der Bischof dem Prior, sofort mit dem Oberamt. sich ins Benehmen zu setzen.
	        

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