Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1915) (15)

— 86 — 1764-1786 Josef Leonhard Matt, Bürger von Feldkirch, i 1786. 1786-1830 Alois Lutz, Bürger von Feldkirch, bisher Pfarrer in Fraxeren. Er stiftete ein Stipendium für Studierende. 1830—1834 war die Pfarrei unbesetzt. Provisorisch wurde sie verwaltet durch den Priester Josef Kindle von Triefen. Zwar war schon im Jahre 1831 vom Stadtmagistrat der Benefiziat Karl Hemmerle zum Pfarrer gewählt worden, konnte aber die Pfründe nicht antreten, weil ihm die fürstliche Regierung seine Aufnahme in den Staatsverband verweigerte. Es handelte sich um seine allfüllige spätere Versorgung für den Fall von Krankheit und Amtsunfähigkeit. Die Stadt Feldkirch wollte das Risiko nicht übernehmen, die Regierung Liechtensteins auch nicht. Der Bischof von Brixen hatte dem H. Hemmerle die erbetene Entlassung aus dem Bistumsverband ausgestellt und der Bischof von Chur war gerne bereit, ihn in sein Bistum definitiv aufzu- nehmen. Er hatte schon dem Landesvikar Carigiet den Auftrag gegeben, ihn in die Pfarrei einzuführen; aber die Regierung unter dem Landvogt Menzinger verweigerte die bürgerliche Aufnahme desselben. Der Streit zog sich durch drei Jahre hin und endete damit, daß Hemmerle auf die Pfarrei Mauren, die er nie be- treten hatte, verzichtete, sich wieder um die Aufnahme in Brixen bewarb und die Pfarrei Nofels annahm. Der Bischof von Chur war bereit gewesen, Hemmerle ins Bistum aufzunehmen; doch sollte dies kein Präjudiz für nachfolgende Fälle schaffen. Der Bischof schrieb an den Stadtmagistrat von Feldkirch: „Wir wären willfährig gewesen und sind es gegenwärtig noch, den Pfarrer Hemmerle für seine Person nicht nur auf die Pfründe, sondern anch in die Diöcese selbst für immer aufzunehmen, wenn wir von der Besorgnis wären enthoben worden, daß dieser Akt auf die Person des H. Hemmerle nicht beschränkt geblieben wäre. Dieses Beispiel sollte nicht für die folgenden Fälle gelten. Das könnte dem Bistum Chur unter Umständen beschwerlich fallen, zumal fast alle Benefizien fremder Verleihung an auswärtige Priester vergeben sind, so im Fürstentum Liechtenstein über die Hälfte/' Im Novbr. 1833 ersuchte das Ordinariat den Stadtmagistrat, nachdem Pfarrer Hemmerle resigniert hatte, die Pfarrstelle von Mauren zur Bewerbung auszuschreiben. Es wurde aber beigefügt, der kommende Pfarrer werde nur für so lange als Churer Diöcescm betrachtet werden, als er diese Pfründe innehaben werde. Auf erfolgte Ausschreibung meldeten sich fünf Kandidaten: 1. Joh. Jos. Bahl von Tschagguns, eingebürgert in Balzers und später vieljähriger Pfarrer daselbst. 2. Georg Martin Möhrle aus Feldkirch, früher Kooperator in Frastanz und jetzt Frühmesser in Schwarzenberg. 3. I. G. Matt von Mauren, Kooperator in Triefen.
	        

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