Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 97 — Lehen. Nachdem aber die Schloßvoglei aufgehört hatte, wurden auch jene in Pacht gegeben. Weil im Jahre 1805 zwischen Österreich uud Bayern wegen Gutenberg Streit entstanden war, ließ die liechtensteinische Regierung vom Jahre 1806 an die Erträgnisse dieser Güter, sowie die Ge- fälle aus der österreichischen Herrschast Räzüns in Vaduz deponieren- Im Jahre 1813 verlangte der österreichische Gesandte in Bern die Aussolgung dieser Gefälle. Das liechtensteinische Oberamt wandte sich an das Rentamt zn Feldkirch, das damals bayrisch war, und dieses an die bayrische Finanzdirektion in Kempten. Diese schrieb an den König von Bayern folgendes: Das österreichische Schloß Gutenberg im sonverainc» Fürstentum Vaduz wurde durch die Verwaltung der ehemaligen österreichischen Herrschaft Rüzüns administriert. Als diese mitten in der Schweiz gelegene Herrschaft durch deu Friedensschluß an die Krone Frankreich fiel, ließ die österreichische Regierung die Schloß Gutenbergischen Güter durch ihr Rentamt zu Feldkirch verwalten. Infolge der Acquisition von Vorarlberg sprach S- Maj. der König von Bayern auch diese gutenbergischen Güter als Pertinenzien an. Als hiegegen von Seite Österreichs protestiert winde, nahm bis zur Beilegung dieser Differenz die liechtensteinische Regierung zu Vaduz diese Gefälle 5>, <1 äspositum. wo 
sie sich seit 1806 befinden. Neuerlich fordert die österreichische Gesandtschaft zu Beru die Verabfolgung dieser Renten von dem Oberamt Vaduz, indem die bestandene Differenz schon im Jahre 1808 im ministeriellen Wege geschlichtet worden sei. Diese Differenz uud ihre ministerielle Behandlung ist uns fremd.. Wir bitten daher Ew- Maj. um Befehle. Kempteu 15. Okt. 1813. Die Antwort ließ 
anf sich warten. Unter dem 15. Dezember schrieb der Landvogt Schnppler an das bayerische Rentamt in Feldkirch: 1. es möchte die Steuer von den im Fürstentum liegenden bayerischen Gütern per 136 fl 9 kr- bis 1. Jänner 1814 entrichtet und 2. endlich entschieden werden, wie es mit den sequestrierten Gefällen von Gntenberg 
stehe, sonst werden sie an Österreich ansgefolgt werden. Also wnrde doch von den gutenbergischen Gütern die Steuer bezahlt und hat Graf Karl Ludwig von Sulz in seinem hartnäckigen Kampfe mit Österreick doch deu Sieg davon getragen!
	        

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