Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

- 90 — Nach 1700 war ein Franz Josef Schreiber, Wirt in Balzcrs, Schloßhanptmann nnd hatte die zu der Bnrg gehörigen Güter mit vier anderen Gcmciudebürgern von den Herren v. Ramschwag in Pacht. Da die Pächter mit Ablieferung des Pachtzinses, der in 500 sl bestand, allmählich saumselig wurden nnd weil die Fest: bei der veränderten Kriegsart alle Bedeutung verloren hatte, be- wog dies Österreich, das Lehen zn veräußern. Die Fürsten von Liechtenstein wollteil Gntenberg an sich bringen, aber man wurde wegen den Geldsorten nicht einig nnd so blieb es bei Österreich bis 1824. Der gutenbergische Besitz wurde nun vom Vogteiamt Feld- kirch aus verwaltet; die Gebäulichkeiten aber gerieten, nachdem, sie nicht mehr bewohnt waren, in raschen Verfall. Das Glöckchen des Bnrgfrieds kam nach Mariahilf, Ziegel nnd Gebälke wurden veräußert, manches auch entwendet, so daß die Bnrg nm da?- Jahr 1800 eine vollständige Ruiue war. Beim Einfall der Fran- zosen cmiw 1799 hatte die Feste schon alle Bedeutung verloren. 15. Wieder eiu Kompctcnzstreit. In den 
Jahren 1762—1770 lag das Vogteiamt Feldkirch. dem die Verwaltung von Gntenberg unterstand, mit der Gemeinde Triesen uud dem liechtenst. Oberamt zn Vaduz in einem Kompc- tcnzstreit wegen dem Alprecht in Gapfal. Am 12. Juli 1762 pfändeten die Triesncr iu ihrer Alpe Valüua 11 Kühe, welche von der Alpe Gapfal herabgekommen waren, aber nicht deu Balznern, sondern der österreichischen Vogtei- Verwaltung zu Feldkirch gehörten. Das gepfändete Vieh würd? zu Triesen im Pfandstalle untergebracht. Weil das Alprecht in. Gapfal seit Menschengedenken von Gutenberg nie mehr benütz: worden sei, sei dasselbe erloschen, behaupteten die Triesner. Da- rüber erhob das Vogteiamt Klage beim Landgericht zu Rankweil. Eine Verjährung sei nicht eingetreten, behauptete es, denn di^ Bcuützuug des Alprechtes sei unterdessen der Gemeinde Balzers überlassen gewesen; nun habe man es wieder einmal selbst benutzen wollen. Da man wegen eines gefährlichen Ereignisses (Viehseuche?) das Vieh uicht, wie bisher, habe nach Schellenberg zur Sommerung gebeu können, habe 
man 11 in Balzers gemietete Kühe
	        

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