Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

- 89 - Feldkirch her und schwärmte um die Burg. Doch scheine» sie ihr besonders großen Schaden nicht zugefügt zu haben- Sie war mit Mannschaft gut besetzt uud zu längerer Belagerung hatten die Feinde keine Lnst. Sie zogen ab, nachdem sie die Dörfer geplündert And von dem gänzlich ansgesogenen nnd verarmten Ländchen 800V Taler erpreßt hatten. Das Elend, das die langen Kriegs- jahre gebracht hatten, war unbeschreiblich. „Es war ein geringer Trost, sagt Kaiser/) daß die kleine Mannschaft aus diesem Ländchen im letzten Schwedenüberfall und früher sich tapfer gehalten hatte. Der Landeshauptmann und Landammann Georg Büchel vvn Balzers erhielt im Jahre 1659 vou dem Erzherzog Ferdiuaud Karl 300 fl zum Geschenk, wegen des standhaften Mutes, den er im Schwedeneinfall bewiesen, und wegen der Kühnheit, mit welcher er früher zum Schaden des Feindes ein Jagdschifs in die Festung Lindau gerettet hatte. Der Erzherzog über- tieß ihm überdies noch einen zu Gutenberg gehörigen Baumgarten für 750 fl uuverzinslich, welchen der Graf Franz Wilhelm v. Hohen- ems von allen Steueru und Gemeindebeschwerden befreite."') Im Jahre 1656 rumorte es in der Schweiz. Die reformierten Stände Zürich uud Bern führten Krieg gegen die katholischen Stände Lnzern, Schwyz, Uri und Zug. Weil zu befürchten war, der Rummel könnte auch auf österreichisches Gebiet übergreifen, befahl das Gubernium von Innsbruck im Austrag des Erzherzogs dem Vogt von Bregenz, Grafen Fortunat v. Wolkenstein, die Schlösser Gutenberg und Neuburg für alle Fälle wohl verpro- viantieren zu lassen. Aber der Handel blieb auf die kriegführenden Kantone beschränkt und bestand der Hauptsache nach iu gegen- seitigen Plünderungen und Beschädigungen. Volljährig geworden verwaltete Johann Donat v. Ram- schwag das Nogteiamt und nach ihm sein Bruder Frauz Ulrich, der mit Anna Juditha v. Ulm und Wellenberg vermählt war. Dessen Sohn Franz Karl Ferdinand, vermählt mit Maria Viktoria v. Renchingen, war der Letzte, der auf Gutenberg wohnte; er starb anno 1716. Ihre Nachkommen blieben zwar noch im Be- sitze von Gntenberg bis 1746, wohnten aber nicht mehr dort. Franz Christoph v. Ramschwag starb i. I. 1761 in Innsbruck als Rat bei der österreichischen Regierung. >) Kaiser S. 392. 2) Jah^. VII. 128.
	        

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