Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

- 58 - (worüber sie geklagt hatten), überhaupt alle dienlichen Mittel an- zuwenden und dann über den Erfolg zu berichten. Wenn der Erz- Herzog es für gnt finde, möge er anch seinerseits den Befehl erlassen, fleißige Suche nach sulzischen Untertanen zn halten und die Anordnung mit allem Eifer zn vollziehen. Bald darauf sandte der Schloßvogt bei der Kammer in Innsbruck eine Rechnung ein über seine Auslagen wegen diesem Handel. Sie wurde ihm aber zurückgeschickt, weil die Kammer erst nachforschen müsse, wie es mit dem Jagen auf Bünduer Gebiet bisher gehandhabt worden sei, ferner ob der Vogt einen Auftrag gehabt habe, sei eS von der Regierung oder vom Erzherzog, solchen Kostenaufwand zn machen. Einige Wochen darauf') erhielt der Schloßvogt vom Grafen folgenden höflicheu Brief: „Wenn Du betreffend die Türkensteuer, die Du aus den Gütern zu Triefe» an mich zn zahlen hast, nnd wegen des Hirsches, der aus meinem Gebiet in das von Maien- seld gegaugen und dort von dir geschossen und nachts heimgeschleift worden ist, weshalb die Maienfelder Nachbaren Unwillen nnd Spott gegen mich erheben, — nicht zu einer Verständigung dich bereit erklärst, werde ich andere Mittel ergreifen müssen, die das Reichsgesetz mir an die Hand gibt." Es scheint also, daß die anbefohlene „Gegenhandhabung" von Seite Österreichs beim Grafen wenig Eindruck gemacht hat. Übrigens geht aus dem Verhalteu der Beamten von Feldkirch ziemlich deutlich hervor, daß ihr Eifer für die Sache des Ramschwag nicht sehr groß war. Mit der Gefangennahme von sulzischeu Uutertanen hatten sie nicht die geringste Eile. Sie meldeten, als ihnen das vor- geworfen wnrde, es 
lasse sich ans dem Nachbarländchen kein Mensch sehen, der Graf und seine Untertanen gehen immer auf der Schweizer- seite abwärts. Als sie schaudehalber doch endlich einen Eschner- berger einstecken mußten, schickten sie für die Kosten der Gefangen- nahme nnd des Unterhaltes desselben eine ungeheure Rechnung nach Innsbruck. . Aus einem Schreiben des Grasen an den Erzherzog, der in Güte die Sache beilegen wollte, ersehen wir weitere Streitpunkte: Der Vogt von Gutenberg sei wegen der Schlvßgüter nicht 1) 7. Juni 1')!>1.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.