Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 49 — Schwänzen der Rosse festgehalten haben. Unterdessen waren auch die Bündner, nachdem sie Balzers in Brand gesteckt hatten, auf Triefen gerückt und 
beteiligten sich nuu an dem Treffen. Die Kaiserlichen wurden über Trieseu hinabgedrängt nnd unterhalb des Dorfes, bei St. Wolfgaug, besiegt.') Die Schweizer erbeuteten eine Kanone uud zwei Fahnen. Während des Gefechtes waren Schwyzer, Zuger uud Appenzeller zu den Eidgenossen gestoßen. Das Dorf Triefen wurde verbrannt- Eine Anzahl Kaiserlicher, die nach dem Triesenberg fliehen wollten, fielen jenen 1000 Schweizern in die Hände, welche nachts zuvor iu Kleiumäls ge- lagert hatten und nun auch gegen Triefen gezogen waren. 600 Wal- gäuer flohen in die Triesner Pfarrkirche- Um ihr Leben zu retten, mußten die Walgäuer zu den Eidgenossen schwören. Nach der Aussage des Ritters Haus v. Laubeuberg und des Bürgermeisters Jörg Locher von Jsny, welche beide an dem Tressen teilgenommen hatten, verlor der schwäbische Buud bei Triefen 200 Manu und 2 Fähnlein.') Nun galt es dem Schloß uud Dorf Vaduz. Der Freiherr Ludwig bot 2000 Gulden als Lösegeld; aber während der Unter- handlung drang eine Schar Schweizer in das Schloß, sie plünderten es aus uud steckten es iu Brand. Der Freiherr uud seiu Bruder Wolfgang wurden als Gefangene abgeführt nach Werdenberg, ersterer dann nach Luzern. Die Führer der Eidgenossen waren mit diesem Ausgang nicht zufrieden; sie hätten lieber die Ab- findungssumme genommen. Mehr als geraubt wurde, ging im Schloß in Flammen auf.^) Bei den Weinfässern im Keller fanden aber auch einige Schweizer den Erstickungstod. Der Bündner Bericht sagt hier: „Wo man sich uff dem schloß nur ein wenig gewert hett, sy hettendt es nit belagert, gestürmt noch verbrendt, dann wie sie selbs sagendt, so warendt sy nit darzu gerüst, noch darumb da gsin- Da habendt die Eyd- gnossen vil groß gut zu roß und zu wagen über Ryn gefürt von Vaduz uud Schaau und sindt die Küngischen (die Österreicher) gewichen biß gen Veldtkirch und ins Walgau." Die Handschrift im Pfarrarchiv zn Laax gibt nur 30 Tote au während andere von über 3M Gefallenen ans kaiserlicher Seite reden. 2) Baumann, G. d. Allg. III. 89. Das Volk hatte seine bewegliche Habe in das Schloß geflüchtet.
	        

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