Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 30 — genanten nnser Herren die Hertzogen durch Mutwillen und one Recht wöltind angriffen die vorgenanten unsere Fründ, so füllen wir Inen nit wider si behulffen sin. Wir habent auch insonderheit gelobt, daß wir Inen zu diser Reiß an dem Rhin gegen Frank- furt dienen und helffen füllen mit 50 Helmen. Und was Sicherheit die vorgenanten unser Herren von Öfter- rich findent zwischent uns und denen, die- uns das Gut zu kouffen geben habent, Und darüber so gebent wir, Graf Hug und Albrecht, die Grafen von Werdenberg, unsern Herren Hertzog Fridrichen und Hertzog Lüpolten von Österrich disen Brief ze einem offenen Urknnd und ze einer waren Gezügknuß mit unser beiden Jnsigeln. Datum ze Wienne, als man zalt dryzechen hundert und vierzehen Jare nach unser Frowen tag zu der Scheidunge/") Diese Urkunde besagt also: Bis zum 16. Aug. 1314 hat Krieg gewaltet zwischen den Herzogen nnd den Grafen wegen den frauen- bergischen Gütern, welche beide Parteien von den Kindern des letzten Freiherrn v. Frauenberg gekauft zu haben behaupteten. Einen Teil dieser Güter hatten die Grafen schon bisher im Besitz .uud Genuß; und dies waren die Königsgüter in Bünden; die Herzöge dagegen hatten sich schon Gutenbergs bemächtigt. Man einigte sich nun dahin, daß die Herzoge auf jene Güter in Bünden verzichteten, welche die Grafen sckiou im Besitz hatten, wogegen die Grafen ihnen Gutenbergs Schloß und Güter überließen. Über- dies mußten die 
Grasen sich verpflichten, 5 Jahre lang von der nächsten Weihnacht an, den Herzögen ihre Schlösser innert Landes zur Verfügung zu stellen gegen Jedermann, ausgenommen die eigenen Freunde. Endlich mnßten die 
Grafen sich verpflichten, mit 50 Helmen den Feldzug mitzumachen, den die Herzoge an den Rhein und nach Frankfurt machen wollten, nm des Herzogs Friedrich Wahl zum König durchzusetzen. Um für dieses Unter- nehmen die Hilfe der Grafen zu erhalten, hatten sie auch vou der laugen Fehde gegen sie abgelasfen. Wie das nun zuging, daß beide Parteien dieselben Güter kaufen konnten, darüber kann man nur Mutmaßungen aufstellen; es sind verschiedene Möglichkeiten gegeben, die hier nicht weiter besprochen werden sollen. Über- haupt schwebt über dem ganzen Vorgange noch Unklarheit, aber Maria Himmclsahrtstag. Die Urkunde wurde also ausgestellt am 16. Aug. 1314.
	        

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