Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 27 — zettelte. Die Teilnehmer an derselben traf gerechte Strafe. Ulrich v. Ramschwag, ein treuer Anhänger Habsburgs, belagerte die Feste Gutenberg und zwang sie zur Übergabe. Auf solche Weise verlor Ulrich v. Gutenberg dieselbe i. I. 1309; sein Geschlecht sank in den Bauernstand herab- Wir finden seine Nachkommen als Land- leute am Triesnerberg und als Bürger zu Maienfeld.'") Kaiser hat nun allerdings übersehen, daß die Burg dem Herrn v. Frauenberg gehörte, nicht dem v- Guteuberg, daß Letzterer nur Vasall des Ersteren war. Kaiser sagt ja (S. 125) selbst gauz richtig, Gutenberg sei ein Frauenbergisches Lehen gewesen. Heinrich v. Frauenberg war tatsächlich ein ausgesprochener Feind der Habsburger. Er stand z. B. unentwegt auf der Seite des St. Galler Abtes Wilhelm v. Montfort in seinen vieljährigen Kämpfen gegen die Könige Rudolf und Albrecht v. Habsburg. Ohne Zweifel nahm er auch tätigen Anteil an der Fehde, welche im Winter von 1288 auf 1289 zwischen den beiden Parteien ausbrach und an dem Treffen, das unter den Maueru von Guteu- berg stattfand, und zwar auf der Seite der Geguer des Königs Rudolf. Am 5. Angnst 1288 hatte er mit dem Bischof Friedrich von Chur, dem Abte von Disentis und fünf Walliser Herren einen Schutz- und Trutzbund geschlossen, der ohne Zweifel gegen die Prütensionen der Habsburger gerichtet war/) Es ist sogar wahr- scheinlich, daß Heinrich v. Franenberg gerade wegen der Teil- nahme an der erwähnten Fehde seiner Besitzungen in Graubnnden beraubt worden ist, und daß eben damals der König die Graf- schaft Laax seinen Söhnen gab- Denn von da an hatte der Frei- herr, nach den Urkunden zu schließen, seinen Wohnsitz nicht mehr in Bünden, sondern auf Gutenberg/) Er hielt aber auch nachher zur antihabsburgischen Partei. In der Entscheidungsschlacht zwischen König Adolf von Nassau und seinem Rivalen, dem König Albrecht von Österreich, bei Göllheim am 2. Juli 1298 war er der Banner- träger jener Schar, die der Abt Wilhelm gegen den Habsburger sührtc, uud wurde auch mit dem Abte gefangen und wieder frei- gelassen/) Die letzten Lebensjahre verlebte er wohl, wie der oben erwähnte Kirchentausch von 1305 vermuten läßt, auf Gutenberg. Er wird in diesem Jahre nnd in dieser Angelegenheit zum letzten- l) Gesch. v. Liechtenstein/ S. 15d—156. 2) Mohr. Cod. dipl. II. 142. ') Jecklin l. c. )̂ JMin l. c.
	        

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