Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 105 — seien wenige hundert Schritte hinter dem Schloßbühel inmitten des Dorfes unter einem Wege ein Schwert von Bronze, in einer Kiesgrube Kohlen und Gebeine, bei Kellergrabung unter einem Hause ein Steingeräte und eine Bronzenadel, ferner auch Topf- scherben und Spuren von Kohlen gefunden worden — lauter Dinge, die ihm genug Beweis dafür scheinen, daß es sich beim Gupfenbühel um ein vorrömisches Werk handle, um eine uralte Befestigungsart, die sich nur auf bloßes Zuschneiden der Anhöhen beschränke und somit bei aller Vollendung der Form und der vollkommensten Regelmäßigkeit zu den primitivsten fortifikatorischen Arbeiten gerechnet 
werden müsse. Er bemerkt zwar, daß ihm bekannte „helvetische" Befestigungsanlagen bei Schaffhausen Wall und Graben aufweisen, meint aber, daß der tiefgreifende Unter- schied durch die geänderten Terrainverhältnisse erklärt werden könne. Douglaß hat auf dem Schloßbühel auch gegraben. Seine Erfolge waren gering. Er ließ das höchstgelegeue Plateau seiner ganzen Länge nach mehrere Fuß tief durchschneiden. Es kamen dabei in der Höhe des Absturzes zum unteren Hochplateau einige Feldsteine heraus, weiterhin, mit der Dammerde vermischt, kleine Ziegelstücke. Spuren von Feuerstellen oder Scherben fehlten völlig. Unter der Dammerde lag sehr fester Lehm mit Sand und Kies. Alles was Douglaß an Funden- verzeichnen konnte, stammt aus dieser Schicht: „ein Klumpen (Eisen? Lehm?) von flachrundlicher Form, nichts ganz zwei Zoll im Durchmesser haltend", eine gut erhaltene Bronzenadel von zweieinhalb Zoll Länge, ein zehn Zoll langes, gebogenes Stück Bronzedraht, ein in Rohrform zusammen- gedrücktes Kupferblech, vier und einhalb Zoll lang. Die Bronze- uadel ist nach seinem Dafürhalten zweifellos „keltisch" und durch sie allein der keltische (oder rätische) Ursprung der Beste auf dem Schloßbühel mit ziemlicher Gewißheit dargelegt. Die Späteren sind diesen Ansichten durchweg gefolgt.^) Jenny datiert sogar — augenscheinlich auf Grund des Schwertfundes in der Nähe — die Befestigung in die Bronzezeit. i) Vgl. S. Jenny, 16. Rechenschafts-Bericht des Ausschusses des Bor- «rlberger Museumsvereines in Bregenz. Bregenz (1877) 13; A. Schiidler, Jahrbuch des histor, Vereins für das Fürstentum Liechtenstein IV, (1901) 239. IX, (1909) S. 10, I. Hopfner ebda. X, (1910) S. 180.
	        

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