Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

Als es mir zu Ostern 1913 durch die nie versiegende Muni- fizenz Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten von Liechtenstein vergönnt war, eine archaeologische Studienreise durch das Fürsten- tum zu unternehmen, war ich besonders darauf gespannt, den Gupfenbühel bei Mauren zu sehen, der im Volksmunde auch als Schloßbühel bezeichnet und bereits aus der Literatur be- kannt war. Der Bühel liegt am Südabhange des reizenden Schellen' verges, der sich als breiter, langgezogener Rücken, von Südwesten nach Nordosten steigend, aus dem Rheintale erhebt und an den meisten Punkten recht steil, in der Südwesthälfte aber ziemlich sanft zu den sumpfigen Niederungen abfällt. Hier, in der Gegend von Eschen und Mauren, legt sich ein kleines Hügelland vor, das gewiß schon in frühester Zeit zur Besiedelung angelockt hat. Ins- besondere um das Dorf Mauren scharen sich mehrere Hügel, von denen der höchste unser Gupfenbühel ist. Man erkennt auf den ersten Blick, daß die Gestalt, in der sich die Kuppe dieses Hügels heute repräsentiert, keine natürliche ist. (Abb. 1). Sein sanfter Anstieg wird nämlich etwa 4 m unter der Gipfelhöhe durch ein Plateau unterbrochen sAbb. 2 das sich band- förmig um einen steilen, oval-kegelstutzförmigen Aufsatz schlingt und zweifellos künstlich in das Terrain eingeschnitten ist. Die Breite dieses Bandes ist verschieden. Sie schwankt zwischen 6 und 10 m. Der Aufsatz (Abb. 2 L), der in allen seinen Teilen von Menschen- hand geformt erscheint, hat einen langgezogenen,.spitzovalen Grund- riß, dem eine ähnlich geformte, obere Flüche entspricht. Diese ist etwa 50 m lang und 20 rn breit und in zwei Niveaus gegliedert. Das südwestliche Ende (Abb. 2 ch, etwa auf ein Drittel der Gesamt- länge der Oberfläche sich erstreckend, liegt 1 rn tiefer als der Hauptteil (Abb. 2 d) derselben; die Böschung des Aufsatzes weist da- her hier nur 3 m Höhe aus. Die beiden Niveaus sind durch einen fast gerade verlaufenden Absturz von einander getrennt (Abb. 2 o) Ein solcher befindet sich auch an einer Stelle des unteren band- förmigen Plateaus (Abb. 2 ä). Er schließt sich an die Südostecke des Aufsatzes an, eben an der Stelle, wo das untere Plateau am breitesten ist, und zieht sich bis zum Rande desselben hin-
	        

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