Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1913) (13)

- 44 — mehr zu helfen, deshalb bat mein Vater unter Schilderung der Verhältnisse den Fürsten, einen Rechnungsbeamten zur Revision und Herstellung der Ordnung nach Vaduz zu beordern. Das geschah auch; Buchhalter Souöek und ein Hilfsbeamter, der nach- malige Verwalter Bachör kamen und brachten die Anstünde in Ordnung! — Der Fürst, der wohl einsah, daß meinen Vater unter den damals waltenden Umständen keine Schuld treffen könne, hatte ihn durch Handschreiben seines Vertrauens und seiner Nach- sicht versichert, leider starb er, bevor die Sache bei der obersten Rechnungsbehörde ausgetragen war. So kam es dann, daß schließlich der Rentmeister und mein Vater zum Ersatz verurteilt und auf Gehalts- beziehungsweise Pensionsabzug gesetzt wurden. In diese Zeit 1849 fällt die Mobilisierung und der Aus- marsch des Liechtensteiner Kontingents, womit mein Vater aller- dings nur wenig zu schaffen hatte; aber 
es ist eine Geschichts- epoche, 
wo sich Liechtensteiner Landeskinder an einer kriegerischen Aktion beteiligten und sogar zwei Schützen in dem Gefechte bei Oos verwundet wurden-*) Ich glaube daher, nachdem meines Wissens darüber noch nichts berichtet wurde, diesen Ausmarsch nach meinen Tagebuchnotizen kurz erzählen zu sollen. Das Kontingent wurde zufolge Bundesbeschlusses mobilisiert mit der Bestimmung, vereint mit den fürstlich Hohenzollernschen Kontingenten nach Schleswig-Holstein abzurücken. Die Kontingente der beiden Fürstentümer Hohenzvllern und Liechtenstein formierten zusammen ein Bataillon und zwar Hohenzvllern - Sigmaringen 3 Kompagnien, Hohenzollern-Hechingen 1 Kompagnie und Liechten- stein einen Scharfschützenzug bestehend aus 3 Offizieren und 55 Mann; der offizielle Titel war „Hohenzvllern-Liechtenstein'sches leichtes Bataillon". Nachdem der Bundesbeschluß an die betreffen- den Regierungen und die Hofkanzlei in Wien ergangen war, wurde das Kontingent durch fürstl. Hohenzollern-Sigmaringsche Instruk- teure Hauptmann Echter und die Sergeanten Maichle und Wiest einexerziert. Die Kontingentsmannschaft war im Jahre 1848 nicht einberufen worden, weil die beiden Offiziere Oberleutnant Blonder und Leutnant Baron Falkenhausen dauernd beurlaubt, *) Es waren dies Andras Lampert, nachheriger fürstlicher Jäger.und Josef Sele in Balisgut — Triesenberg.
	        

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