Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1912) (12)

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- Darum haben 
sie sich entschlossen eine ewige Priester- Pfründe uud Jahrzeit zu stiften in der Pfarrkirche zrr Seuuwald auf St. Ulrich Altar mit Willeu des Herru Abtes Johannes von St. Luzi als Lehenherru und Verwalters derselben Pfarrkirche: Sie schenken der neueu Pfründe: ein Haus, Hofstatt und Gesäß mitsamt einem Jnfang oder Krautgarten bei der Kirche im Sennwald, dazu jährlich 40 Gulden an Gold (je 60 kreuzcr.)' Für ihre Lebeuszeit 
behalten sich die Stifter das Präsen- tationsrecht ans die Pfründe vor; nach ihrem Tode fällt dieses Recht an das Kloster St. Luzi. Der jeweilige Kaplan ist verpflichtet an allen hohen Festen, au allen Sonntagen uud Feiertagen der Messe, Vesper uud an- derem Gottesdienst beizuwohnen, und wenn man Mette singt, bei Mette und Vigilien helfen singen und lesen und mit dem Kreuz zu gehen, ferner muß er alle Wocheu zwei Messen im Schloß, Forstegg lesen, ebenso zwei Messen in der Pfarrkirche, besonders an Sonn- und Feiertagen. Hält sich eiu Kaplau schlecht, so daß er nach kirchlichen Gesetzen die Pfründe verwirkt hat, so soll er entfernt werden; darüber hat jeder Kaplan vor seiner Installation einen Revers auszustellen. „Wytter So wir betrachteud und ermessend, das ünser tvt- licher lib dem gras und alle zittliche eer und gutt denn Bluvmeir des erdtrichs, die dann morgends grnnend und lieplichen plügend und uffgend, abeuds aber thürre und verplichen Sind, nit unzim- lich verglichet werdeu, Und das die knrtz zytt unsers lebeus, dar jun wir hynschliechend wie das Wasser und wie der Schatt zer- gand uud nimmer Jn ainem Stand belibend, Sonder teglichs uns dem tod neherend, deshalb wir die stund des todes dero, wir ungewiß aber nntz gewissers denn des todes Syen, fürkommen wellen nnd darumb unser auch unser baider vatter und mutteo und aller unserer vordern seelen Hail Zu Schaffen und fürderen, So habend wir baide geordnet, verschafft uud geben ainem jeden kilchherrn Jm Sennwaldt zn Zitten wesende Zechen guldiu Riuisch an gold . . . oder Järlichs ewigs und Jemmer werenden zins an ain jerlich ewig Jemmer werenden Jar zitt, Mit der beschaidenhait, das ain Jeder kilchherr Im Sennwald Alle Jar järgklich Zu den Vier fronfasteu und zn Jettlicher In» Sonderhait Jn ewigkeit am abend mit ainer Vigili und morgends 
selb sechst mit zwayen gesungnen Emptern, ains von unser lieben frowen, das ander von allen glvbigen Seelen, und mit vier gesprochnen messen für uns baide uud für unser baider vatter und mutter vorderen und nach- kommen, Und sür alle die uns handtraichung, Stür, Hilff und gutts gethou. Dar zu und mich abeuds morgends über unser und ünserer vorfaru begreptnist gon mit Wychwasser nnd Wyroch, Wie
	        

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