Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1912) (12)

— 51 — Die Regierungsvorlage betreffend die Regelung der Bezüge der Staatsangestellten, welche schon im Vorjahre einer einleitenden Beratung unterzogen worden war, wurde mit einigen von der Kommission beantragten Aenderungen vom Land- tage einstimmig angenommen-') Die neuen Gesetzesbestimmungen ändern die Gehaltsgesetze vom 18. Dezember 1888 und 3. Juli 1899 insofern ab, als die Vorrückuug in eine höhere Gehaltsstufe nun- mehr mit Ausnahme der II- Klasse nach je 3 Jahren erfolgt, während bisher für alle Klassen 5 Jahre galten. Ferner wurde der Anfangsgehalt der Diener (VI. Klasse) anstatt mit 1000 K. nun mit 1200 K. angesetzt. Bei der Budgetberatung war vom Landtage ein Kommissions- antrag beschlossen worden, nach welchem die Beitrags quoteu der fürstlichen Domänenkasse für die Gehalte der in Betracht kommenden dualistischen Beamten und Diener anstatt dcr bisherigen umständlichen Berechnung nun prozentual und zwar für die Beamten (Landestechniker,'Landeskassenverwalter Stuttgart uud wirkte dann zunächst vom Jahre 1872 bis 1881 als Ingenieur bei dcm Staatseisenbahnbau in Württemberg. Von 1882 an arbeitete er selbständig als Unternehmer. Er baute die neue Straße von Dornbiru nach Alberschwende (Brcgenzcrwald), beteiligte sich dann an den Donaurcgulicrungsarbeiteu in Ulm und an dcm Baue der Kinzigtalbahn. Später treffen wir ihn als Untcrnchiner bei Bahnkanten in Barmen- Elberseld. Kaum mit dem letztgenannten größeren Objekte fertig, wurde er im Jahre 1890 vou dcr Diskontogcsellschast in Berlin angegangen, sich als Unternehmer bei dcm Bauc dcr „Großen Vcneznela-Eiscnbahn" zu beteiligen. Er übernahm nun eine größere Strecke (35 Kilometer), in der Nähe von Carracas (dcr Hauptstadt dcr südamerikanischen Republik Venezuela) und erstellte die durch Gebirge und Schluchten führende Bahn trotz mancher Schwierigkeiten und dcr durch eine Staatsrevolntion verursachten Störungen in 3'/2 Jahren. Als Zeichen der Anerkennung seiner Tätigkeit verlieh ihm dic Regierung von Venezuela das Ritterkreuz des Bolivarordcus, die höchste Auszeichnung aus zivilen, industriellen oder künstlerischen Gebieten. Ende 1893 kehrte er in die Heimat zurück, wurde dann schon im solgcnden Jahre in den Landtag gewählt und blieb bis zu sciucm am 21. Dezember 19V7 unerwartet rasch erfolgten Tode ein sehr eifriges Mitglied des Landtages. Seinen Sinn für gemeinnützige Zwecke betätigtc er, ivo er nur konnte. Als schönes Zeichen seiner patriotischen Gesinnung sei sein hinterlassenes Testament erwähnt, in welchem er neben anderem sür die Erweiterung dcr Landcsschulc in Vaduz zu einer Realschule 69,999 Kronen vermachte uud mehrere Ge- meinden sür besondere Zwecke mit namhaften Legaten bedachte, l) L. G. B. Nr. 1. 1909. Gesetz vom 31. Dezember 1903.
	        

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