Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1912) (12)

— 47 — Nach Erledigung der Vorarbeiten war das Initiativkomitee von Ragaz-Maienfeld bereits im November 1905 in der Lage, dem Bundesrate in Bern das Konzessionsbegehren für das Pro- jekt vorlegen zu können. Dasselbe wurde von der Regierung von Graubünden warm befürwortet. Da kam aber mit dem Beschlusse der Regierung von St. Gallen unerwartet ein ablehnendes Votum, und damit eiue unerfreuliche Hiuausschiebung der Angelegenheit. Die Anstrengungen des Initiativkomitees in Ragaz, unterstützt von den Nachbargemeinden, erwirkten es, daß die Regierung von St. Gallen ihr früheres Votum im Oktober 1906 einer Revision unterzog und das Konzessionsbegehren nun auch befürwortete. Nach dieser dem Projekt günstigen Stellungnahme der beiden interessierten Kantonal-Regierungen befaßte sich der Bundesrat mit der Sache und. kam nach Anhörung der eidgenössischen Eisen- bahn- und Militcirdepartemente zu dem Beschlusse, die Erteilung der Konzession zu beantragen. In dem betreffenden, an die Bundes- versammlung gerichteten Aktenstücke heißt es: „Mit Botschaft vom 16. April 1907 beantragt der Bundesrat den eidgenössischen Räten dic Erteilung der Konzession für eine Schmalspurbahn von Landquart über Ragaz znr liechtensteinischen Grenze, von wo die Bahn auf dcm Gebiete des Fürstentums Liechtenstein bis nach Schaan fortgesetzt werden soll. Die Linie soll das Fürstentum Liechtenstein und die Arlberg- bahn mit der Rätischcu Bahn verbinden, besonders auch der Station Ragaz bessere Vcrbindungcn mit der Rätischcu Bahn verschaffen, vor allem dcm reisenden Publikum dic Möglichkeit geben, schon in Ragaz direkte Züge der Rätischcu Bahn oder wenigstens direkte Wagen nach Davos und dcm Engadin zu bcnntzcn nnd so das lästige Umsteigen in Landqnart oder Chur zu ver- meiden. Die Linie nimmt ihren Anfang bei dcr Station Schaan-Vadnz der Österreichischen Staatsbahn und durchzieht das ganze Fürstentum, sich im allgemeinen in der Talcbcne zwischen Rhein und Landstraße haltend. Sie überschreitet am Ellhorn, dcr steil ins Rhcintal vorspringenden Felswand, dic Schweizergrcnze, hält sich vorerst längs des Rhcinwnhrcs und erreicht bei 3,1 Kilometer von der Grenze weg die Station Fläsch. Dann wendet sie sich wieder dcm Rhcine zu uud erreicht den Bahnkörper der Schweizerischen Bundesbahnen uuweit dcr bestehendcu Eiscnbahnbrücke bei Ragaz, um von hier bis Landqnart demselben stets zn folgen. Ragaz wird mit dcr neuen Linie mittelst einer Abzweigung und einer neuen Eiscnbahnbrücke direkt so- wohl nach oben, als nach unten verbunden. Die Bahn würde von der Rätischen Bahn betrieben. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf Fr. 1,737,000 für den schweizerischen und Fr. 1,980,000 für den liechtensteinischen Teil, zusammen also aus Fr. 3,717,000." Die von der Generaldirektion der Bundesbahnen gegen die
	        

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