Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1911) (11)

mehrerer Bürger, die bei früher erfolgten Grabarbeiten zu bau- lichen Zweckeu, hier auf alte Baureste, wie Sandsteinsüulchen ungewöhnliche Ziegelbrockeu uud auf mächtige Sandsteinquadern^ gestoßen seiu wollteu. Mau hielt es daher sür augezeigt, mit der Grabarbeit gleich dort zu beginnen, wo jene Banglieder vor kurzer Zeit teilweise ausgehoben oder noch angeschnitten verlassen wurden. Man hoffte hier iu geringer Tiese auf römische Mauerrcste zu gelangen und dann wäre der weitere Verlauf der Grabarbeiten durch die Mauer vorgezeichuet geweseu. Aber noch ein anderer Anlaß bestimmte uns, das Gelände in westöstlicher Richtung zu durchschneiden. Allbekannt ist die uralte sagenhafte Überlieferung von der Verschüttung einer römischen Stadt unter dem Mamertus- Hügel. Für die Glaubwürdigkeit dieser Sage sprechen frühere römische Fnnde bei der oberen Mühle nnd an andern Orten, merk- würdigerweise alle am äußersten Rande des Hügels gelegen. Anch die Beschaffenheit des welligen Abhanges, sowie jüngere Ab- rutschungen zeugen für die Möglichkeit einer größeren Erdbewegung, die eine Niederlassung sehr leicht vernichtet haben könnte- Wnrde der Fuß des Hügels durchschnitten, so mußte es sich bald zeigen^ ob römisches Manerwerk sich weiter in den Hügel hinein erstrecke, ist aber der Hügel vorrömisch, so mußte eiu Wohubau, der hier in römischer Zeit entstanden war, ohne den Abhang zu berühren, sich mehr iu südlicher Richtuug weit über die Dorfstraße ausge- dehnt haben, denn bekanntlich waren die römischen Häuser nur niedere, ebenerdige, aber umfängliche Gebäulichkeiten. Der Ver- lauf der Grabarbciteu beseitigte hierüber auch alle Zweifel. Am 22. Oktober wurde mit der Aushebung des Grundes begonnen. Die obere fette Humusschichte ist in tieferer Lage mit größeren Steinen stark untermischt. Der Grund selbst war kein unberührter Boden mehr, sondern schon mehrfach von Menschenhand bewegt worden, am intensivsten zuletzt beim Mühlebaue selbst. Noch tieser vvrschreitcnd wnrde der Grnnd sandiger und die Rollsteinablagerung schien reingewaschen. Ein Wasserlanf mnßte das Gervllgeschiebe hergetragen nnd durch lange Zeitlüufe unter stetiger Erhöhung und Abtragung ein Bachbett gebildet haben. Doch nicht allzu mächtig ist dieser Nüsestoß, wie mau die trockene Schicht knrz benennen kann. Bei IV? Meter Tiefe beginnt das lose Roll- nuiterial wieder mit einer Humusschichtc zn wechseln, untermischt
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.