Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1911) (11)

— 149 — nichts bekannt ist. Als Gemahl der Base eines der Königsmvrder ist er vielleicht in der Blutrache untergegangen vder zu jeuer Zeit «us dem Lande weggezogen. Mit dieser Erklärung 
läßt sich auch der Umstand in Einklang bringen, daß seine Nachkommen nicht mehr das alte Wappen mit den drei Brandfackeln, sondern ein verschlechtertes neues mit blos noch einer Brandfackel führten. Mangold l. hatte sechs Söhne und drei Töchter; der älteste un- ter diesen Söhnen, Türing II. 1326—68, legte durch seine Heirat mit Katharina, der Tochter des Freiherrn Peter von Wei- Henburg, den Grnnd zum Reichtum und zur großen politischen Bedeutung seines Hauses. Durch klnge Politik hatten die Freiherren von Weißenburg ihr Gebiet zn Anfang des 14. Jahrhunderts bedeutend vergrößert. Es hatte den Anschein, als ob das ganze Gebiet, das heute das Ber- ner Oberland geuauut.wird, unter ihre Herrschaft kommen sollte. Aber damit kreuzten sie die Politik des aufstrebenden Bern, das schon entschlossen war, seine Herrschaft bis an den Alpenwall 
vor- zuschieben. Mit jeuer erbarmungslosen Energie, die von jeher die Politik der Zäringerstadt au der Aare auszeichnete, ging Bern gegen die trotzigen Freiherren vor. Durch deu Krieg von 1334 bis 1335 gerieten dieselben mit all ihren Besitzungen durchaus in Abhängigkeit von der siegreichen Republik. Wie etwa ein Bank- rotierer einzelne Wertobjckte an Verwandte verschenkt, um sie ans dem allgemeinen Zusammenbruch zu retten, hatten die Weißen- burgcr während der Kriegsjahre verschiedene Besitzungen an ihren Schwager Türing II. von Braudis übertragen. Zwar 
konnte sich Türing weder in der Herrschaft Weißenuu, noch in der Pfand- schaft Oberhofen am Thuuersee behaupten; dagegen verblieb ihm die reichsunmittelbare Herrschast Simmenegg im obern Simmen- tal, ungefähr die Kirchhöre Voltigen umfassend. Junker Türing zog nun die richtigen Konsequenzen aus den Vorkommnissen, die sich vor seinen Augen in der Familie der Schwäger abgespielt hatten. Im Verein mit seiner Gemahlin Katharina begab er sich sür die Herrschaft Simmenegg 1337 in den Schirm der Stadt Bern. Damit beginnt der enge Anschluß der Edeln von Brandis an das republikanische Gemeinwesen an der Aare, ein Freund- schaftsverhültnis, das ohne nennenswerte Störung fast 2 Jahr- hunderte andauerte und erst mit dem letzten Sprößling des
	        

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