200 JAHRE GRUNDBUCH
(1809-2009)
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dieser Flugaufnahmen wurden Pläne im Massstab
1:1 000 gezeichnet, die als Arbeitsunterlage für Ka
tasterberichtigungen und Planungen dienten. Diese
Pläne waren den Altkatasterplänen zeichnerisch
und für alle praktischen Anwendungen zwar weit
überlegen, es fehlte ihnen aber jegliche rechtliche
Relevanz. Sie wurden aber bei jeder Katasterberich
tigung entsprechend nachgeführt und für die Plan
beilage im Grundbuch benutzt, wodurch der jeweils
nachgeführte Teil des Plans rechtliche Relevanz er
langte.
DIE NEUEN ENTWICKLUNGEN
Infolge Ablösung der bis dahin rein optischen Dis
tanzmessungen durch die elektrooptische Distanz
messungen zu Beginn der 1970er Jahre wurden die
Operate wesentlich genauer und mit dem Einzug
der Elektronik erhöhten sich die Geschwindigkeit
und die Genauigkeit auch aber Rechenoperationen.
Die Rechenaufwendungen verkürzten sich gegen
über den herkömmlichen Prozeduren erheblich. Ge
gen Ende der 1970er Jahre waren auch vektorgra
phische Programme verfügbar und Plotter, mit de
nen Pläne ausgedruckt werden konnten. Dies war
der Start zur Erstellung von digitalen Plänen.
Rechtlich verbindlich waren aber weiterhin die ge
zeichneten auf Aluminiumplatten aufgezogenen Ver
messungspläne. Diese Pläne mussten vorschrifts-
mässig in Stahlschränken aufbewahrt und laufend
nachgeführt werden. Von ihnen mussten Kopien auf
Folien aus möglichst form- und zeitbeständigen,
transparenten Materialien angefertigt werden, die
ebenfalls ständig nachzuführen waren und für die
Anfertigung amtlich beglaubigter Kopien dienten. Es
sollte noch bis in die 1990er Jahre dauern, bis der di
gitale Kataster Einzug finden konnte.
1984 hat die Regierung das «Programm 2000»
beschlossen. Darin war vorgesehen, die Baugebiete
in allen Gemeinden bis zum Jahr 2000 der Neuver
messung zu unterziehen.
Messlatten als Hilfsmittel
für das Vermessungsgerät
Redta 002.