Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2010) (109)

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DIE ENTWICKLUNG VOM PAPIER 
ZUR INFORMATIK 
Das Grundbuchpatent von 1809 orientierte sich am 
böhmischen Immobiliensachenrecht, 7 welches wie 
derum auf das aus dem 13. Jahrhundert stammen 
de Institut der Landtafeln zurückgreift. Dabei zeigt 
sich, dass sowohl das Eintragungs- wie auch Publi 
zitätsprinzip über Jahrhunderte im Wesentlichen 
unverändert Geltungskraft hatten. 8 
Das Grundbuch wurde auf Papier geführt, und 
die Grundbuchführung akribisch genau festgelegt: 
Das Grundbuch besteht zum einen aus dem Haupt 
buch und das Hauptbuch ergänzenden Plänen, Be 
legen, Grundstücksbeschreibungen und zum zwei 
ten dem Tagebuch (Art. 521 SR). Jedes Grundstück 
erhält im Hauptbuch ein eigenes Blatt und eine eige 
ne Nummer. Jedes Hauptbuchblatt ist wiederum in 
einzelne Abteilungen gegliedert, welche Auskunft 
geben über Eigentümer, bestehende Dienstbarkei 
ten und Grundlasten, Pfandrechte sowie den Vor 
merkungen, Anmerkungen und der Grundstücksbe 
schreibung. 9 Der Inhalt des Tagebuchs beschränkt 
sich auf die Wiedergabe der zeitlichen Reihenfolge 
von Anmeldungen zur Eintragung in das Grund 
buch (Art. 525). 
Die Führung des Grundbuchs in Papier wurde in 
Liechtenstein seit der Einrichtung des Grundbuchs 
im Jahr 1809 in teils sogar noch aus dieser Zeit stam 
menden Büchern bis in die neuere Zeit praktiziert. 
Die Fortentwicklung der elektronischen Datenverar 
beitung und darauf basierende Projekte im Ausland, 
insbesondere Österreich und der Schweiz, von der 
«computerunterstützten Grundbuchführung» 10 bis 
hin zum «EDV-Grundbuch», 11 wurden in Liechten 
stein aufmerksam verfolgt. 12 Der schlechte Erhal 
tungszustand der Bücher, der dadurch bedingte Auf 
wand zur Erhaltung wie auch die erschwerte Les 
barkeit, schlechte Übersichtlichkeit wie auch der 
hohe Personalaufwand, die laufende Neuvermes 
sung und die dadurch bedingte grosse Anzahl zur 
Verbücherung anstehenden Parzellen, aber auch der 
ENTWICKLUNG HYPOTHEKEN UND WOHNBEVÖLKERUNG 
In den Jahren 1994-2007 
stiegen die Hypotheken im 
Fürstentum stärker als die 
Bevölkerungszahlen. Die 
entsprechenden Zahlen 
belegen einen deutlichen 
Anstieg der privaten Ver 
schuldung in Liechtenstein 
während dieses Zeit 
raums. 
— 1 •— Hypotheken (in Mio CHF) ■■■■■■■ Wohnbevölkerung (dividiert durch 10)
	        

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