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Kunstdenkmäler des Fürstentums
Liechtenstein
TÄTIGKEITSBERICHT 2009
PERSONELLES
Die Arbeiten an dem auf zwei Bände ausgelegten
Buchprojekt «Kunstdenkmäler des Fürstentums
Liechtenstein» wurden im Berichtsjahr von der
Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Herrmann mit For
schungen zum Band «Unterland» fortgesetzt. Lic.
phil. Eva Pepic, Vorsitzende der zur wissenschaftli
chen Begleitung der Kunstdenkmälerbände und zur
Beratung der Autorin eingesetzten Fachkommissi
on, hiess anlässlich der Fachkommissionssitzung
am 26. Juni 2009 die von der Gesellschaft für
Schweizerische Kunstgeschichte in Bern neu beauf
tragte Projektleiterin «Kunstdenkmäler der Schweiz»
Dr. Nina Mekacher und den von der GSK ernannten
Gutachter Dr. Daniel Studer willkommen. Daniel
Studer, Direktor des Historischen und Völkerkunde
museums in St. Gallen, folgt als Gutachter auf den in
den Ruhestand getretenen Dr. Alfons Raimann vom
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau in
Frauenfeld.
BAND UNTERLAND
Die Arbeiten am Band «Unterland» verliefen 2009
bis auf eine kurze Unterbrechung des Arbeitspen
sums wegen einer langfristig im Februar terminier
ten Operation der Autorin planmässig. Um die von
der GSK neu eingesetzten Schweizer Kollegen mit
der Situation im Fürstentum Liechtenstein vertraut
zu machen, fand im März ein Arbeitstreffen der Au
torin und der Vorsitzenden der Fachkommission
mit dem Gutachter und der Projektleiterin im Ga
manderhof in Schaan statt. Im Juni folgte ein zwei
tes Treffen der Autorin mit den Gästen aus der
Schweiz, an dem auch der wissenschaftliche Lektor
der GSK Thomas Bolt teilnahm. Die Autorin stellte in
den Unterländer Gemeinden Mauren, Ruggell und
Eschen ausgewählte Themenschwerpunkte vor. Ins
besondere der reiche Fundus in den Depots der
Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mauren machte
deutlich, wie gross der Aufarbeitungsbedarf ist. In
der Sakristei lagern nicht inventarisierte und teil
weise nicht vermessene Skulpturenbestände, auf
dem Estrich fanden sich alte Grabkreuze, im Keller
alte Grabsteine und vieles mehr. Eine flächende
ckende Inventarisierung kann nicht Aufgabe einer
einzelnen Kunstdenkmälerautorin sein und ein
Kunstdenkmälerband kann nicht das Forum für
deren Publizierung bieten. Besonders für die Spezi
algebiete «Liturgisches Gerät» und «Paramente»
empfahl Gutachter Daniel Studer die Assistenz eines
Fachkollegen und verwies damit auf eine Praxis, die
für die Schweizer Kunstdenkmälerbände wieder
holt Anwendung findet.
Den Schwerpunkt der Arbeit der Autorin bildeten
im Berichtsjahr 2009 die Recherchen zu den Kunst
denkmälern in der Gemeinde Ruggell und die Fer
tigstellung des damit nun dritten Manuskripts für
den Band «Unterland». In dem von Gemeindesekre
tär Herbert Kind bestens betreuten Gemeindearchiv
wurde der Autorin ein Arbeitsplatz zur Verfügung
gestellt. Die Autorin hatte während der Öffnungszei
ten der Gemeindeverwaltung freien Zugang zu den
Akten und konnte sich so speditiv einen Überblick
über die Quellenlage zur Gemeindegeschichte ver
schaffen. Weitere Kontaktperson in Ruggell war Jo
hannes Inama, Leiter des Küefer Martis Huus (Dorf
museum). Massgebliche Unterstützung erhielt die
Autorin durch Paul Büchel, Mesmer der Ruggeller
Pfarrkirche St. Fridolin, Mitglied der Friedhofkom
mission, ehemaliger Vorsitzender der Kulturkom
mission, Mitverfasser des «Ruggeller Stammtafel
buchs» und der Dokumentation «Von alten Häusern
und Menschen», bestens vertraut mit der Geschich
te Ruggells und seiner Einwohner. Paul Büchel stell
te wertvolle Kontakte zu Hausbesitzern her und ver
schaffte interessante Einblicke in alte Ruggeller Pri
vathäuser. Die Gemeinde Ruggell hat im Vergleich
zu anderen Gemeinden des Landes ein besonderes
reiches Potential an alten Ausstattungsobjekten auf
zuweisen. Paul Büchel begleitete die Autorin durch
die Depots der Pfarrkirche St. Fridolin und ermög
lichte in den Sommermonaten als Beauftragter von
Pfarrer Josef Jopek den Zugang zum Ruggeller Pfarr-
archiv. Die gute Grundlage des ergiebigen Aktenma
terials in Gemeindearchiv und Pfarrarchiv von Rug
gell erlaubte ein kleineres Recherchepensum im
Liechtensteinischen Landesarchiv. Die Abteilung