Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2010) (109)

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Angebotszuwachs im Bereich 
der Erwachsenenbildung 
nicht weiss, wie das nächste Semester finanziert 
werden kann, ist es recht schwierig mit den Refe 
renten, von denen ich einige von Deutschland her 
rufen wollte, da der eine oder andere aus der 
Schweiz abgesagt hat.» Tschuor beendet den Brief 
mit den Worten: «Es hängt mir bald zum Hals he 
raus, immer wieder betteln zu müssen». 
Kurz darauf bat Alexander Frick Regierungschef 
Gérard Batliner, ihn «baldmöglichst wissen zu las 
sen, ob die Regierung gewillt ist, so eine Institution 
irgendwie zu stützen oder nicht. Wenn nein, werden 
wir uns privaten Gönnern zuwenden müssen.» 60 
Von der Regierung wiederum zur Stellungnahme in 
dieser Angelegenheit eingeladen, kam der Kultur- 
und Jugendbeirat «zur Ansicht, dass die Fürstliche 
Regierung das Defizit der Volkshochschule Schaan 
unter der Bedingung übernehmen kann, dass eine 
sich in Ordnung befindliche Jahresrechnung vorge 
legt wird.» 61 Über den weiteren Verlauf in dieser Sa 
che fand ich keine Akten. 
In den 1950er und besonders in den 1960er Jahren 
nahm die Zahl an Vereinen und Organisationen, die 
Vorträge zu verschiedensten gesellschaftlichen An 
liegen organisierten, spürbar zu. Wir nehmen hier 
zwei damals bedeutungsvolle Neugründungen im 
Bereich der Erwachsenenbildung etwas ins Blick 
feld. 
«KATHOLISCHES BILDUNGSWERK 
LIECHTENSTEINER UNTERLAND» 
Das «Katholische Bildungswerk Liechtensteiner Un 
terland» wurde am 24. Januar 1961 gegründet und 
am darauf folgenden 5. November im grossen Saal 
des Gasthauses Eschnerberg eröffnet. «Mit dieser 
Neugründung wurde eine grosse Lücke in den Wei 
terbildungsmöglichkeiten für Erwachsene geschlos 
sen. Es war schon lange ein Bedürfnis der Unterlän 
der, vermehrt am kulturellen Leben teilzunehmen 
und mit der Schaffung dieses Bildungswerks dürfte 
nun ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen. 
Die Gründer des Katholischen Bildungswerks Liech 
tensteiner Unterland wollen ihre Neugründung kei 
neswegs als Konkurrenzunternehmen zu schon be 
stehenden ähnlichen Institutionen aufgebaut wis 
sen, sondern im Gegenteil, als Ergänzung dersel 
ben.» 62 Dieses Bildungswerk endete 1969. 
«LIECHTENSTEINISCHES BILDUNGSWERK 
SCHAAN-VADUZ» 
Die Neugründung «Liechtensteinisches Bildungs 
werk Schaan-Vaduz» 63 fand ebenfalls im Jahre 
1961 statt. Unter dieser Bezeichnung hat sich «auf 
Initiative von Herrn Dr. Werner Walser und führen 
der Persönlichkeiten des Landes eine Institution ge 
bildet, die sich an alle Kreise des Landes wendet. 
Das Liechtensteinische Bildungswerk ist bestrebt, 
durch geeignete Veranstaltungen (Vorträge, Vor 
tragsreihen religiöser, wissenschaftlicher und künst 
lerischer Natur, Konzerte, Kulturfilme, wertvolle Fil 
me, Kurse, Förderung der Jugenderziehung u. a.) 
das kulturelle Geschehen in unserem Lande för-
	        

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